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Blaukehlchen verjagt 5.000 Neonazis

Ein geplanter Event von Rechtsextremen in Thüringen wurde von den Behörden verboten – nicht wegen der Politik, sondern wegen Tieren.

Heute Redaktion
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Für alle Vögel ist eine unerwartete Lärmbelastung in Nähe ihres Brutplatzes eine der größten Gefahren.
Für alle Vögel ist eine unerwartete Lärmbelastung in Nähe ihres Brutplatzes eine der größten Gefahren.
Bild: picturedesk.com

Das deutsche Bundesland Thüringen ist eine Hochburg für Veranstaltungen vom rechten Rand des politischen Spektrums. Im letzten Jahr machte besonders das Dorf Themar von sich reden: Das 3.000-Seelen-Örtchen wurde im vergangenen Juli von 6.000 Rechtsextremen besucht. Die Einwohner wehrten sich, schlossen die Gaststätten und während Bands auf der Bühne "Sieg Heil" brüllten, trafen sie sich in der Kirche für einen Friedensgottesdienst.

Am 8. und 9. Juni sollte trotz Widerstand der Bürger in Themar das rechtsextreme Festival "Tage der nationalen Bewegung" mit rund 5.000 Besuchern stattfinden – eines von durchschnittlich rund 60 Neonazi-Events im Bundesland. Doch die Behörden schoben dem Konzert den Riegel vor. Nicht weil bei der letzten rechten Veranstaltungen im Dorf mehrere Dutzend Strafanzeigen eingingen oder Videos von Hitlergrüßen und Hassreden durchs Netz geisterten – sondern wegen der lokalen Tierwelt.

Brütende Vögel

Das zuständige Umweltamt des Landkreises beruft sich auf das Bundesnaturschutzgesetz, das es verbietet, streng geschützte wildlebende Tiere und europäische Vogelarten bei wichtigen Zeiten zu stören. Und wie es das Schicksal will, brüten im Umkreis der geplanten Veranstaltung unter anderem Blaukehlchen, Uhus und Wanderfalken. Und deren Wohlergehen ist im Gegensatz zu Hitlergruß und Hetzreden gesetzlich geschützt.

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    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com

    (red)