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Echse vertreibt Feinde mit Zungerausstrecken

Kommt ihm jemand zu nahe, fährt der Blauzungenskink kurzerhand seine Zunge aus. Seine Feinde erleben dann ihr blaues Wunder.

Heute Redaktion
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Eine australische Echse schreckt Angreifer mit einem ääußerst ungewöhnlichen Mittel ab: mit ihrer blauen Zunge. Der sogenannte Blauzungenskink streckt dem Feind die Zunge heraus – und zeigt mehr davon, je größer die Gefahr ist.

Wissenschaftler der Macquarie Universität in Sydney fanden heraus, dass dies geschieht, weil die Zunge ultraviolettes Licht reflektiert, und zwar hinten stärker als vorn.

Einfach mal kräftig das Maul aufreißen

Blauzungenskinke kommen auch auf einigen indonesischen Inseln und auf Papua-Neuguinea vor. Die Echsen werden etwa einen Meter lang und fressen unter anderem kleine Wirbeltiere. Ihre natürlichen Feinde sind zum Beispiel Schlangen, Vögel, Füchse sowie einige andere Echsen. Wenn sie angegriffen werden, blähen sie sich auf, reißen das Maul auf und zeigen die Zunge.

Für die Studie, die im Fachblatt "Behavioral Ecology and Sociobology" veröffentlicht wurde, nahmen sich die Wissenschaftler eine der größten Echsen vor, die Nördliche Blauzungenechse (Tiliqua scincoides intermedia), die im Norden Australiens zu Hause ist.

Je größer die Gefahr, desto mehr Zunge

Dabei stellten sie fest, dass die Tiere über eine "UV-Zunge" verfügen. Die Zunge reflektiert ultraviolettes Licht. Menschen sehen das UV-Licht nicht, manche Tiere wie Vögel und Echsen aber schon.

Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Skinke immer größere Teile der Zunge zeigen, je mehr sie sich in Gefahr fühlen.

Der Wissenschaftler Arnaud Badiane erklärte in der Studie weiter: "Das Timing, wann sie die Zunge zeigen, ist entscheidend. Wenn das zu früh geschieht, geben sie ihre Tarnung auf und ziehen ungewollt die Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf sich. Wenn sie das zu spät machen, schreckt das möglicherweise nicht mehr ab." (red)