Österreich

Blitzeis und Raser Schuld an Massen-Crash

Heute Redaktion
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Auf der Westautobahn bei St. Pölten hat sich am Dienstagnachmittag eine Massenkarambolage ereignet und ein Todesopfer gefordert. Die A1 war bis in die frühen Morgenstunden des Mittwoch gesperrt. Blitzeis und Raser sollen Schuld an dem Crash gehabt haben.

Auf der Westautobahn (A1) nahe St. Pölten hat sich am späten Dienstagnachmittag eine Massenkarambolage ereignet und ein Todesopfer gefordert. Die A1 war bis in die frühen Morgenstunden des Mittwoch gesperrt. Blitzeis und Raser sollen Schuld an dem Crash gehabt haben.

Nach der Massenkarambolage nahe St. Pölten ist die Straßensperre in den frühen Morgenstunden aufgehoben worden. Nach stundenlangen Aufräumarbeiten wurde die A1 um etwa 3.20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Laut NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger kollidierten auf der spiegelglatten Richtungsfahrbahn Salzburg zwischen dem Rasthaus Völlerndorf und Loosdorf (Bezirk Melk) 30 bis 40 Lkw und 60 bis 70 Pkw. Zehn Personen wurden leicht verletzt, berichtete Stefan Spielbichler von "144 - Notruf NÖ". Die A1 blieb stundenlang gesperrt.

Die Massenkarambolage kurz nach 17.00 Uhr erstreckte sich laut Spielbichler von Straßenkilometer 69 bis 71. Unfälle ereigneten sich auch auf der Gegenfahrbahn bei Loosdorf. Je ein Notarzthubschrauber (C 15) und -wagen sowie zehn Rettungsfahrzeuge rückten aus.

Traurige Bilanz

Bei Straßenkilometer 71 war kurz nach 17.00 Uhr in Fahrtrichtung Salzburg ein Lkw ins Schleudern gekommen und umgestürzt, beschrieb Willy Konrath von der Landesverkehrsabteilung den Auslöser. Im sich bildenden Stau kam es dann laufend zu Auffahrunfällen. Ein Todesopfer, 14 (zum Teil leicht) Verletzte, 42 beschädigte Fahrzeuge: So lautet die Polizei-Bilanz der Massenkarambolage. Der Autofahrer aus Oberösterreich (50), der getötet wurde, war auf der dritten Fahrspur unterwegs gewesen, sein Wagen wurde von zwei Lkw gerammt. Zahlreiche Fahrzeuge verkeilten sich ineinander, mitten drin gab es aber auch einige Fahrzeuge, die anhalten hatten können und unbeschädigt blieben. Die beschädigten 42 Fahrzeuge teilten sich ungefähr zur Hälfte auf Lkw und Pkw auf, so Konrath.

Blitzeis und Raser

Die ASFINAG wies den Vorwurf, die Autobahn sei schlecht geräumt gewesen, zurück. „Da war einerseits überhöhte Geschwindigkeit und zu geringer Sicherheitsabstand, der bei diesem winterlichen Fahrverhältnis absolut notwendig ist, und ein Phänomen, das wir derzeit auch festgestellt haben, ist das Auftreten von Blitzeis“, sagte ASFINAG-Sprecher Heimo Maier Fakac in der ZIB2.

Rettungsgasse funktionierte überhaupt nicht

Außerdem standen sechs Feuerwehren im Einsatz, sagte Resperger. Ein 40-Tonner sei umgestürzt. Involviert war laut dem Feuerwehrsprecher auch ein Autobus, in dem es jedoch keine Verletzten gegeben habe. Die Unfälle auf der Richtungsfahrbahn Wien forderten Spielbichler zufolge ebenfalls Leichtverletzte. Alle wurden an einer Sammelstelle versorgt.

Der Sprecher von "144 - Notruf NÖ" berichtete auch, dass die Rettungsgasse zu Beginn überhaupt nicht funktioniert habe. Einsatzkräfte hätten ihre Autos stehen gelassen und ihren Weg zu Fuß fortgesetzt.

Österreichweit zahlreiche Unfälle

Verkehrsunfälle ereigneten sich am Dienstagnachmittag und am frühen Abend bei winterlichen Verhältnissen auch auf anderen hochrangigen Straßen in Niederösterreich. Auf der Richtungsfahrbahn Wien der Südautobahn (A2) bei Bad Vöslau (Bezirk Baden) kollidierten sechs bis sieben Autos. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Auf der Donauuferautobahn (A22) beim Knoten Stockerau (Bezirk Korneuburg) landete ein Pkw im Wald. Eine Person erlitt leichte Verletzungen, so Spielbichler

An der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) bei der Ausfahrt Laxenburger Straße im Gemeindegebiet von Vösendorf (Bezirk Mödling) krachte ein Auto gegen einen Baum. Zwei verletzte Kinder wurden per Notarzthubschrauber bzw. von einem Fahrzeug des Roten Kreuzes ins AKH eingeliefert. Einen Leichtverletzten forderte ein Überschlag auf der Stockerauer Schnellstraße (S5) bei Tulln. Ein Unfall ereignete sich auch auf der Tullner Straße (B19) zwischen der Tullner Donaubrücke und der Auffahrt zur S5. Bilanz: Je ein Schwer- und Leichtverletzter. Einen Schwerverletzten forderte laut Spielbichler außerdem ein Pkw-Überschlag auf der B29 bei Kilb (Bezirk Melk).