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Blitzer-Wahnsinn im Minutentakt in Zürcher 30er-Zone

Seit Dienstag steht im Zürcher Kreis 9 ein halbmobiles Radargerät in einer 30er-Zone. Dutzende Autofahrer werden seither täglich geblitzt.

Die Radarfalle macht mit ihrem Blitzlicht-Gewitter die Nacht zum Tag.
Die Radarfalle macht mit ihrem Blitzlicht-Gewitter die Nacht zum Tag.
20 Minuten

Ein Taxi kommt herbeigefahren, wird geblitzt, dreht um – und prompt schießt das Radargerät noch einmal ein Foto: Auf Videoaufnahmen eines Anrainers ist zu sehen, wie auf einer Straße in Zürich im Minutentakt Schnellfahrer geblitzt werden.

In einem Ausschnitt ist etwa zu sehen, wie ein Autolenker auf der Tempo-30-Strecke erwischt wird, zwei hinterherfahrende Männer auf einem Motorrad hört man deutlich laut lachen.

"Als der Blechpolizist neu aufgestellt wurde, dachte ich zunächst, dass jemand im Freien mit Blitz fotografiert. Erst auf den zweiten Blick bemerkte ich, wer für das Gewitter verantwortlich ist", schildert ein Anrainer gegenüber "20 Minuten" den Blitzer-Wahnsinn, der sich seither vor seiner Haustüre abspielt.

Als er auf den Balkon ging, um sich die Situation näher anzuschauen, sei ihm bewusst geworden, wie viele Autofahrer erwischt wurden. "Da er in beide Richtungen blitzt, sind es zig Bußen, die hier ausgestellt werden."

Für die Stadt zahlt es sich aus

Laut Judith Hödl von der Stadtpolizei Zürich steht der Blitzer seit Dienstag an der Straße in Albisrieden. "Das Radargerät wurde aufgrund von Anliegen aus der Bevölkerung vor Ort aufgestellt." Der "20 Minuten"-Leser bestätigt: "Verschiedene Eltern von Schul- und Kindergartenkindern machten sich Sorgen, weil Autofahrer trotz Tempo 30 aufs Gas drückten."

Im Jahr 2021 ahndete die Stadtpolizei Zürich rund 891.000 Übertretungen, pro Tag sind das umgerechnet über 2.440 Ordnungsbußen. Insgesamt kam es zu 341.657 Geschwindigkeitsmissachtungen, 410.246 Parkbußen und 82.793 Rotlichtmissachtungen. Knapp 60 Millionen Franken nahm die Stadt mit Ordnungsbußen 2021 ein.

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