Szene

Blogger setzt mit T-Shirts Zeichen gegen Rassismus

Mit T-Shirt-Designs will sich ein afroamerikanischer DJ gegen rassistische Äußerungen wehren. Die Fotos dazu gehen gerade viral.

Heute Redaktion
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"Woher kommst du wirklich?" - diese Frage wird Ausländern rund um den Globus häufig um die Ohren geworfen. Der rassistische Unterton, der in der Frage mitschwingt, geht auch dem schwarzen Künstler, DJ und Schriftsteller Isaiah Lopaz gewaltig auf die Nerven.

Der 36-jährige Afroamerikaner lebt seit vielen Jahren in Deutschland und kämpft aufgrund seiner Hautfarbe täglich mit Vorurteilen. Gegenüber der "New York Times" machte er seinem Ärger Luft: Er sei durch seine Dreadlocks sehr oft gefragt worden, ob er Drogen verticke. Irgendwann hatte Isaiah die Schnauze voll und Schnitt seine Dreads kurzerhand ab. Die Fragerei habe dadurch allerdings trotzdem nicht aufgehört.

"Wo kann ich Drogen bekommen?"

Gegen verbale Angriffe und den Alltagsrassismus, der ihm entgegenschlägt, entwickelte der Künstler nun seine ganz eigene Verteidigungsmethode - mit seinem Projekt "Things You Can Tell Just By Looking At Him". Jeder, der ihm gegenübersteht, liest seine eigenen Vorurteile in fetter, schwarzer Schrift auf Isaiahs T-Shirts.

Von "Wo kann ich Drogen bekommen?" über "Ich bin schwul, ich kann gar nicht rassistisch sein" bis "Du hast keine Kultur, weil du von Sklaven abstammst" greift der Künstler jedes erdenkliche Klischee oder Vorurteil auf und klatscht es den Fragestellern direkt wieder vor die Füsse – nur eben auf kreative Art und Weise. Auf seinem Blog "Him Noir" präsentiert er weitere Shirt-Designs, die einen ziemlich grübeln lassen.

Schwul und schwarz – das glaubt ihm niemand

Isaiahs Hautfarbe ist nicht der einzige Faktor, der ihm täglich dumme Sprüche beschert – auch seine Sexualität wird von weißen Personen in seinem Umfeld angezweifelt. Dass der Künstler schwul sei, glaube nämlich erstmal niemand so richtig.

Er habe als Schwuler selbst erlebt, dass andere schwule Deutsche sich das aufgrund seiner Hautfarbe nicht vorstellen konnten: "Das ist etwas, das ich nur aus Deutschland kenne", sagt Isaiah der "New York Times". Weiter sagt er, dass es keinen Platz für sein Schwarz sein gebe: "Ich muss mich oft mit Mikroaggressionen und Rassismus rumschlagen. Mittlerweile meide ich sogar die Gay-Clubs".