Wirtschaft

Österreich will bei Finanzwissen weltweit Nr. 1 werden

Am Montag wurde der Bericht zur Finanzbildung präsentiert. Demzufolge ist das Finanzwissen von Erwachsenen in Österreich überdurchschnittlich hoch.

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Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Am Montag stellte das Bundesministerium für Finanzen (BMF) den Bericht zur Finanzbildung in Österreich vor. Laut jenem ist das Finanzwissen hierzulande überdurchschnittlich hoch. Gewisse Bevölkerungsgruppen weisen allerdings noch wesentliche Rückstände auf. Das soll künftig geändert werden.

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Andreas Treichl, Aufsichtsratschef der Erste Stiftung sowie Mitglied und Stifter der "Stiftung für Wirtschaftsbildung" und Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek, schilderte Finanzminister Gernot Blümel, dass Finanzbildung nämlich die beste Altersvorsorge sei und einen "Mehrwert für Gesellschaft und Wirtschaft" schaffe. 

"Unser Ziel ist, die österreichische Bevölkerung – egal ob jung oder alt – darin zu unterstützen, bewusst und selbstbestimmt am finanziellen und wirtschaftlichen Leben teilzuhaben"; so Blümel.

Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie

Daher wolle man künftig das Bewusstsein, die Finanzkompetenzen und das Verständnis der Bürger im Bereich Finanzbildung stärken. Dementsprechend läuft bereits seit Mai vergangenen Jahres im BMF das Projekt zur Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich.

Zudem soll das Projekt eine bessere Ressourcennutzung fördern. Auch soll dabei der Anleger- und Verbraucherschutz unterstützt sowie die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Bereich Finanzbildung erleichtert werden. "Wir wollen nicht das Rad neu erfinden, sondern das Bestehende sinnvoll zusammenführen", führt Blümel aus.

"Weltweiter Vorreiter werden"

In Österreich gibt es, wie er weiter schildert, zahlreiche sinnvolle und etablierte Initiativen, allerdings fehle hier der gesamthafte Blick.

 "Mit unserer nationalen Strategie wollen wir die vorhandenen Lücken schließen und weltweiter Vorreiter werden", so Blümel.

Und weiter: "Die Österreicher sollen in der Lage sein, gute Finanzentscheidungen zu treffen." Dies wirke sich positiv auf die individuelle Vorsorge sowie den Standort aus, erklärte der Finanzminister.

Angebot bemerkenswert – Koordination ausbaufähig

In einer ersten Phase wurde nun von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gemeinsam mit dem BMF ein so genannter Mapping Bericht erarbeitet. Dieser Bericht sammelt bestehende nationale Finanzbildungsmaßnahmen und -aktivitäten in Österreich und analysiert internationale Best Practices. Der Bericht "Finanzbildung in Österreich: Relevanz, Erkenntnisse und nationale Initiativen" leistet einen wichtigen Beitrag für die Ausarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich.

Der OECD Bericht zeigt, dass das Finanzwissen von Erwachsenen in Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch ist, es aber dennoch bei gewissen Bevölkerungsgruppen noch wesentliche Rückstände gibt. Die Zahl der Akteure, die sich mit dem Thema Finanzbildung beschäftigen, ist bemerkenswert. Allerdings läuft die Bereitstellung von Finanzbildungsangeboten unkoordiniert.

Zugang zu Finanzbildung für alle wichtig

Vor diesem Hintergrund zählen zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts die Notwendigkeit einer Koordinierung der Stakeholder, eine gute Auswahl an Zielgruppen sowie eine nachhaltige Programmevaluierung. Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass die meisten Finanzbildungsinitiativen sich an junge Menschen in Schulen richten. 

 Wichtig ist jedoch, dass alle Zielgruppen Zugang zu Finanzbildung haben.

Für Andreas Treichl ist "die mangelnde Finanz-und Wirtschaftsbildung in Österreich kein neues Phänomen, das hat leider Tradition. Sie leistet aus meiner Sicht auch einen ordentlichen Beitrag dazu, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht. Erfreulich ist, dass die Bereitschaft in den letzten Jahren – sowohl in der Politik, als auch in der Zivilgesellschaft - gestiegen ist, hier etwas zu unternehmen. Dieser Bericht bietet eine wichtige Basis für breitangelegte Initiativen und zeigt uns auch, wie wichtig es ist, hier nicht locker zu lassen", stellt der erfahrene, ehemalige Bankmanager klar.

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