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Blutbad auf Urlaubsinsel Mallorca verhindert

Die Polizei hat auf Mallorca einen Mann festgenommen, der ein ähnliches Massaker wie an der Columbine Highschool in den USA geplant haben soll.

Heute Redaktion
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Bild: Giampiero Sposito / Reuters

Der 21-jährige Elektrotechnik-Student J. M. habe sich über das Internet 140 Kilogramm Sprengstoff besorgt und mehrere Bomben auf dem Universitätsgelände in Palma de Mallorca zünden wollen, teilten die Ermittler auf der spanischen Ferieninsel am Donnerstag mit. Der Verdächtige sei gefasst worden, als er den Sprengstoff entgegennehmen wollte.

Hass auf Studenten

Aus beschlagnahmten Dokumenten gehe hervor, dass er aus "Hass auf die Gesellschaft und insbesondere auf Studenten" einen Selbstmordanschlag auf den Sitz der Universität in Palma geplant habe. Der 21-Jährige wollte nach dem Stand der Ermittlungen Sprengsätze und mit Metallsplittern gefüllte Rohrbomben basteln und sie so auf dem Campus verteilen, dass ihre Explosion möglichst viele Opfer gefordert hätte.

Spur übers Internet

Aufmerksam wurden die Ermittler demnach auf den 21-Jährigen, weil er sich in Internetbeiträgen und in einem eigenen Blog immer wieder mit den Tätern von Columbine identifiziert, über seinen eigenen Hass geschrieben sowie von seiner Begeisterung für Waffen und selbst gebaute Sprengsätze berichtet hatte. Laut dem Internet-Auftritt der spanischen Tageszeitung "ABC" lebte J. M. bis vor kurzem bei seinen Eltern. Er habe zudem im Internet an Glücks- und Poker-Spielen teilgenommen.

Im April 1999 hatten in der kleinen Ortschaft Littleton im US-Staat Colorado zwei junge Männer das Feuer auf Mitschüler und Lehrer eröffnet. Vier Mädchen, acht Burschen und ein Lehrer starben im Kugelhagel. Nach der Bluttat nahmen sich die beiden Amokläufer das Leben.