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BMW spart bei neuem iX die Türgriffe ein 

Nach der Einstellung des i3 ist BMW das Thema Elektromobilität mit dem iX neu angegangen – und im Gegensatz zum i3 gefällt die Reichweite.

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    Die riesige BMW-Niere steckt voller Sensorik.
    Die riesige BMW-Niere steckt voller Sensorik.
    Jörg Michner

    Der mächtige iX hebt sich von der Masse seiner bayrischen Brüder ab, ist aber trotzdem sofort als BMW erkennbar. Auch wenn er mit einigen spannenden optischen und technischen Neuerungen daher kommt.

    Unabhängig von der Ausstattung gibt es drei unterschiedlich starke Elektromotoren zur Auswahl: die Einstiegsversion xDrive40 mit 240kW/326PS und 425 km maximaler Reichweite (ab 79.350 Euro), das Spitzenmodell M60 mit 55kW/619PS und 566 km Reichweite (ab 131.800 Euro) und die goldene Mitte, den xDrive50 mit 385kW/523PS und 630 km Reichweite (ab 101.950 Euro). Die testeten wir auch, allerdings im Wert von 134.776 Euro, denn BMW packte noch so ziemlich alles rein, was es an Extras gibt.

    Lange unterwegs

    Die wichtigste Frage bei einem Elektroauto, nämlich die der Reichweite, können wir äußerst positiv beantworten. 630 Kilometer sind wir mit einer Ladung der 100-kWh-Batterie im Normalbetrieb natürlich nicht gekommen. Doch bei einem Mix aus Stadt, Umland und Autobahn mit Tempo 130 sind 400 Kilometer kein Problem, und das ist für ein Elektroauto sehr gut.

    Wie bei den meisten neuen BMW-Modellen hat auch der iX eine riesige Niere, die aber natürlich keinen Kühler verdeckt, sondern eine Fläche voller Sensorik, Kamera- und Radartechnik für die Fahrassistenzsysteme ist. Darüber liegt eine Polyurethan-Beschichtung, die sich selbst heilen kann - leichte Kratzer, die zumeist durch Steinschläge verursacht werden, verschwinden quasi von selbst. Das passiert bei Raumtemperatur innerhalb von 24 Stunden oder durch eine fünfminütige Warmluftzufuhr, also Anblasen mit einem Föhn.

    Wir wollen Bass!

    Spannend ist auch das Panorama-Glasdach, das mit einer sogenannten elektrochromatischen Verschattung arbeitet. Vereinfacht gesagt, drückt man auf einen Knopf und das Dach wird zu undurchsichtigem Milchglas. Das ist allerdings eher ein Gimmick, denn es wird weder komplett dunkel noch perfekt durchsichtig. Außerdem spiegelt es extrem.

    Ebenfalls lässig, aber gewöhnungsbedürftig, ist der serienmäßige 4D-Surround-Sound von Bowers & Wilkins: Auf Wunsch vibrieren die Rückenlehnen der Vordersitze mit der Musik mit und lassen einen den Bass so richtig spüren.

    Auf Knopfdruck

    Die Türen haben beim iX keine klassischen Griffe mehr, sondern werden per Knopfdruck geöffnet. Für Notfälle gibt es jedoch noch einen versteckten Griff unterhalb der Armlehne. Zahlreiche andere Knöpfe funktionieren wie physische Shortcuts: Wenn man sie drückt, öffnet sich das entsprechende Software-Menü im 14,9 Zoll riesigen Display. Das Cockpit-Display ist übrigens mit 12,3 Zoll ebenfalls angenehm groß und beide verschmelzen zu einer Einheit.

    Was hingegen negativ auffällt, sind die Knöpfe am Lenkrad, die im Vergleich zum ansonsten äußerst hochwertigen Innenraum billig aussehen und sich auch so anfühlen. Ein schlechter Kontrast zur edlen Holzvertäfelung in der Mittelkonsole.

    Und wie fährt sich der iX? So wie man es von einem elektrischen BMW erwarten würde: Eine ordentlich flotte Beschleunigung gepaart mit dem bekannt guten Fahrwerk der Bayern. Wer will, kann durch die hervorragenden Assistenzsysteme den iX mehr oder weniger selbst fahren lassen. Und dabei entspannt ein richtig bequemes Fahrzeug mit viel Platz im Innenraum genießen.