Niederösterreich
BMW, Uhr, 50.000 € weg: "Blitzehe kostet mich Vermögen"
Ein gut situierter Unternehmer war knapp 10 Monate mit einer Polin verheiratet. Jetzt ist er geschieden, 250.000 € ärmer und musste vor Gericht.
Wenn aus Liebe Hass wird: Frostiges Wiedersehen zwischen einem Unternehmer (59) und seiner rund 13 Jahre jüngeren Ex-Frau am Donnerstag am Bezirksgericht Melk. Das Paar hatte sich gegenseitig schwer beschuldigt, diesmal musste die Ex wegen schweren Diebstahls und übler Nachrede vor Gericht (es gilt die Unschuldsvermutung).
Rückblick: Nach fünf Jahren Beziehung und der Hochzeit im Dezember 2020 ging es nur bergab: Der schwer lungenkranke Unternehmer brauchte eine neue Lunge, im September 2021 riss auch noch die Achillessehne des damals 57-Jährigen. Die Schwiegermutter soll sich rührend um den Lädierten gekümmert werden, die Tochter soll sie jedoch aus Eifersucht aus dem Haus geworfen haben.
Die Ehe war schließlich zerrüttet, die Scheidung wurde eingereicht. Nur: Der Scheidungstermin musste mehrmals verschoben werden, das Ehepaar bekriegte sich in der Folge gegenseitig. Während der Niederösterreicher im Spital war, soll sie die Polenflagge in seinem Haus gehisst haben. Dann bekam der "kontrollsüchtige" und mutmaßlich eifersüchtige Unternehmer eine Wegweisung.
Scheidung auf Etappen
Nach mehreren Anläufen wurden der Unternehmer und die Osteuropäerin schließlich geschieden. "Die Richterin war meiner Meinung nach befangen, weil selbst geschieden. Meine Krankheiten wurden von der Richterin einfach auf meine Ex-Frau sozusagen übertragen. Somit war meine Ex-Frau die arme Kranke und ich der böse Gesunde", so der jetzt 59-jährige Pensionist.
Die Polin zog in eine Mietswohnung nach Wien, soll ihm aber davor aus dem Haus eine teure Uhr (Chopard, siehe Bilderserie, Anm.), Schmuck, Ringe, einen 2er-BMW und 50.000 Euro Bargeld gestohlen haben. Der Unternehmer erstattete Anzeige. Am Donnerstag, 1. Juni, stand die Ex vor Gericht und stritt alles ab.
"250.000 Euro sind weg"
Einzig den Verkauf des BMW gab sie zu. "Sie sagte aber aus, dass sie 7.000 Euro zum 2er-BMW und 10.000 Euro zu meinem 6er-BMW dazugezahlt hätte. Die Diebstähle sind ja via Überwachungsvideos zudem sichtbar", so der 59-Jährige am Donnerstag. Der Prozess wurde schließlich auf 10. August vertagt. Da die mutmaßlichen Straftaten im Familienkreis begangen worden sein sollen, ist der Strafrahmen ohnedies sehr gering.
"Dennoch habe ich einen Schaden von weit über 100.000 Euro. In Summe mit den Anwalts- und Gerichtskosten komme ich mittlerweile auf 250.000 Euro", erzählt der 59-Jährige.