Österreich

Bodypacker geht für 2,5 Jahre in den Knast

Heute Redaktion
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Ein 35-jähriger Bodypacker aus Guatemala, der durch das verschluckte Kokain fast umgekommen wäre, ist zu 30 Monaten Haft verurteilt worden. Der Schuldspruch erfolgte wegen Suchtgifthandels und dessen Vorbereitung. Das Urteil des Landesgerichts Linz ist rechtskräftig.

Der Mann war am 15. Jänner mit dem Flugzeug aus Frankfurt kommend in Linz gelandet und hatte in einem Hotel eingecheckt. Er hatte daheim in Guatemala insgesamt 100 Päckchen zu je zehn Gramm Kokain geschluckt, also insgesamt ein Kilogramm. Auf diese Weise konne er das Suchtgift durch alle Kontrollen schmuggeln. Im Hotel begann er, es wieder auszuscheiden.

Zweimal reanimiert

Doch einige der Päckchen wurden noch im Körper undicht. Der 35-Jährige bekam massive Beschwerden und suchte von sich aus das Linzer Allgemeine Krankenhaus auf. . Zweimal musste er wiederbelebt werden.

Finanzielle Notlage

Noch im Spital wurde über ihn die Untersuchungshaft verhängt. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes konnte er erst nach geraumer Zeit befragt werden. Zu den Auftraggebern des Schmuggels und an wen er das Suchtgift übergeben hätte sollen, machte er keine Angaben, auch nicht im Prozess am Montag. Er legte aber ein reumütiges Geständnis ab, in dem er sich auch für die Behandlung in Österreich bedankte. Er habe aus einer finanziellen Notlage heraus gehandelt.

15 Jahre Haft waren möglich

Das Gericht wertete das Geständnis mildernd. Weiters wendete es den Milderungsgrund der "Täterbetroffenheit" an, weil dieser bei seiner Tat einen schweren gesundheitlichen Schaden erlitten hatte. Erschwerend war allerdings unter anderem eine einschlägige Vorstrafe in Venezuela, wo er ebenfalls als Bodypacker erwischt und verurteilt worden war. Der Angeklagte nahm das Urteil auf Anraten seines Verteidigers an. Auch die Staatsanwältin erklärte Rechtsmittelverzicht. Es ist somit bereits rechtskräftig. Der Strafrahmen hätte ein bis 15 Jahre Haft betragen.

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