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Boeing-Chef gibt Probleme mit der Software zu

Boeing hat nach zwei Abstürzen von 737 Max 8 Maschinen erstmals selbst ein Problem mit der Steuerungssoftware eingestanden.

Heute Redaktion
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Nach zwei Abstürzen von Boeings desselben Flugzeugtyps binnen nicht einmal sechs Monaten hat Vorstandschef Dennis Muillenburg so deutlich wie noch nie Komplikationen mit der Software MCAS angesprochen.

Laut vorläufigem Ermittlungsbericht zum Absturz mit 157 Toten vom 10. März in Äthiopien sei das Steuerungsprogramm durch falsche Sensor-Daten unnötigerweise eingeschaltet worden.

Dass ein Softwarefehler für die Abstürze verantwortlich war, wurde seit geraumer Zeit angenommen. Mit dem Statement von Muillenburg wird die Theorie erstmals von Boeing selbst gestützt.

Nicht nur Boeing, auch die FAA steht nach den beiden Abstürzen massiv in der Kritik. Die Behörde wird verdächtigt, bei der Zertifizierung der 737 Max ein Auge zugedrückt zu haben, wichtige Teile der Sicherheitsprüfungen wurden dem Konzern selbst überlassen.

(Video: Der Pilot hatte kurz nach dem Start über Funk Probleme gemeldet. Quelle: Tamedia/Reuters)

Crew kämpfte erfolglos gegen den Bordcomputer

Aus dem vorläufigen Bericht der Regierung zum Unglück geht laut italienischer Zeitung "Corriere della Sera" darüber hinaus hervor, dass die Nase der Maschine stets nach unten gedrückt wurde, während die Crew dagegen ankämpfte.

So sollen die beiden Piloten des Fluges ET 302, die kurz nach dem Start über Funk die Probleme gemeldet hatten, sechs Minuten lang gegen den Bordcomputer der Boeing 737 Max 8 angekämpft haben, bevor sie in der Nähe von Addis Abeba fast senkrecht gegen den Boden stürzten. (ek)