Spar-Tipps von AK-Experten
"Böse Überraschung" – Elektriker kosten schon so viel
Bei Elektro-Arbeiten muss in der Teuerung oft besonders tief in die Tasche gegriffen werden. Die AK-Konsumentenschützer warnen jetzt alle Kunden.
Die Teuerung triff viele Menschen noch immer heftig. Auch Leistungen von Handwerkern bleiben davon nicht verschont. Wer in Zukunft einen Auftrag erteilen möchte, kann sich am Preisvergleich der Arbeiterkammer Oberösterreich orientieren.
Damit die Rechnung, so die AK, "keine böse Überraschung" bringt: Der Konsumentenschutz hat bei insgesamt 120 Elektromonteuren und Servicetechnikern die Stundensätze erfragt.
Das Ergebnis: Beim Elektromonteur liegen sie zwischen 61,20 und 110 Euro. Beim Servicetechniker kann eine Stunde sogar noch mehr kosten: von 61,20 bis 131,40 Euro. Das ergibt Preisunterschiede von bis zu 115 Prozent.
Ähnlich teuer wird es auch bei den Fahrtkosten. Für eine Anfahrt von zehn Kilometern bzw. 15 Minuten Wegzeit unterscheiden sich die Preise gewaltig: Durchschnittlich muss man für diese Strecke mit 32,23 Euro rechnen – die höchsten Kosten lagen im Test aber bei 99,90 Euro.
Tipps der AK
- Bei umfangreichen Aufträgen mehrere schriftliche Kostenvoranschläge einholen. Diese sollten detaillierte Aufgliederung des Gesamtpreises nach Arbeits-, Material- und sonstigen Kosten enthalten.
- Einen unverbindlichen Kostenvoranschlag darf das Unternehmen um etwa zehn bis 15 Prozent überschreiten, wenn dies unvermeidlich ist. Darauf muss es aber hinweisen.
- Der verbindliche Kostenvoranschlag darf von der Firma nicht überschritten werden. Werden weniger Materialien oder Arbeitszeit benötigt, ist die Ersparnis an den Kunden weiterzugeben.
- Weist der Unternehmer auf die erhebliche Kostenüberschreitung nicht hin, verliert er jeglichen über den Kostenvoranschlag hinausgehenden Mehranspruch.
Dass die Inflation noch immer nicht Halt macht, zeigt auch der Preisvergleich zum Vorjahr: Die Bezirksmittelwerte erhöhten sich bei den Stundensätzen im Schnitt um acht Prozent. Bei den Fahrtkosten um vier Prozent.
Sparen in der Teuerung
Der Ende April 2022 eingeführte Reparaturbonus hat seitdem schon unzählige Produkte vor ihrem Schrottplatz-Tod bewahrt. Über eine Million Bons wurden bereits eingelöst, mit denen die Reparaturkosten von Elektrogeräten zu 50 Prozent zurückerstattet wurden. Ab September ist das auch für ein weiteres Gerät möglich.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Teuerung trifft auch Handwerksleistungen, wie Elektriker, hart
- Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat Preisunterschiede von bis zu 115 Prozent bei den Stundensätzen und Fahrtkosten festgestellt
- Die Teuerung zeigt sich auch im Vergleich zum Vorjahr, mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Stundensätze um 8 Prozent und der Fahrtkosten um 4 Prozent
- Der Reparaturbonus, der im April 2022 eingeführt wurde, hat bereits über eine Million Reparaturen von Elektrogeräten unterstützt und wird ab September auch für weitere Geräte verfügbar sein