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Bohlen klagt Deutschland wegen diesem Plakat

Heute Redaktion
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Bild: Lucky Strike/Blecmen

Kurioser Rechtsstreit: Pop-Titan Dieter Bohlen klagt die Bundesrepublik Deutschland wegen Verletzung der Menschenrechte! Grund ist eine Plakatwerbung der Zigaretten-Marke Lucky Strike, in der er als Buch-Autor verarscht wird.

"Schau mal, Dieter, so schreibt man Bücher", steht am Lucky-Strike-Plakat, das auf Bohlens Buch "Hinter den Kulissen" anspielt, in dem der Musiker und Moderator nach Promi-Klagen einige Passagen schwärzen lassen musste. "Ich verstehe Spaß. Aber der hört bei mir als Nichtraucher auf, wenn ein Tabakkonzern auf meine Kosten Werbung macht. Das finde ich nicht in Ordnung", erklärte Bohlen der Bild.

Der Pop-Titan hatte gegen Lucky Strike bereits vor dem Landgericht Hamburg und beim Oberlandesgericht geklagt und gewonnen. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber wieder auf und Bohlens Verfassungsbeschwerde wurde zurückgewiesen. Deswegen klagt der Musiker nun die Bundesrepublik.

Auch Klage von Ernst August Prinz von Hannover

Eine Klage wegen der Lucky-Strike-Werbung kommt auch von Ernst August Prinz von Hannover. "Sein" Plakat zeigt eine zerknüllte Zigarettenschachtel mit den Fragen "War das Ernst? Oder August?". Die Werbung würde ihn als "brutalen Schläger" abstempeln und an den "sozialen Pranger" stellen, meint der Prinz. Immerhin könnte eine Verbindung zu den tätlichen Angriffen des Prinzen auf einen Kameramann (im Jahr 1998), eine Fotografin (1999) und einen Hotelier (2000) hergestellt werden.

In einem Land, in dem eine solche Werbung erlaubt sei, könne er "kein normales Privatleben" führen, zitiert die Bild den Prinzen. Ernst August Prinz von hannover klagt aber nicht - wie Werbungs-"Opfer" Bohlen - die Bundesrepublik Deutschland, sondern per Menschenrechts-Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof den Zigarettenkonzern.