Politik

Bohlen: Stronach "zu gut für die Politik"

Heute Redaktion
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Im Wahlkampffinale lässt sich Frank Stronach gerne an der Seite bekannter Stars sehen. Am Samstagabend bestritt Dieter Bohlen an der Seite des Parteigründers eine Charity-Gala in der Aula der Wissenschaften, zu der Stronach geladen hatte. Das Duo absolvierte außerdem einen Disco-Besuch im Club Palffy in der Wiener Innenstadt. Stronach ist laut Bohlen zu ehrlich für die Politik.

Angekündigt hatten die Veranstalter den Musiker ("Modern Talking"), Produzenten und DSDS-Juror Bohlen und als "Pop-Titanen" - umso bemerkenswerter, dass Stronach auf die Journalistenfrage nach seinem Lieblingssong vom Stargast passen musste. Es folgte betretenes Schweigen.

Bohlen meinte, er habe sich über Stronach "natürlich" im Internet informiert und wusste über seinen Gastgeber immerhin, dass es sich um einen erfolgreichen Multimillionär handelt, der in seinem Leben viel gespendet habe. "Mich interessieren von Natur aus Menschen, die erfolgreich sind", meinte Bohlen. Schon als Fünfjähriger habe er wissen wollen, wie sie das geschafft hätten.

"Dieter sagt genau, was er denkt"

Auch wenn Stronach keines der Bohlen-Lieder kennt, ist ihm der Pop-Titan auf Anhieb sympathisch: "Dieter sagt genau, was er sich denkt. Das kann man nur machen, wenn man unabhängig ist und viel Geld hat." Damit brachte er Bohlen zum Lachen. "Ich hab nicht so viel Geld aber ich hol dich ein, wenn du weiter so viel spendest", streute er Stronach Rosen und stellte fest: "Frank ist zu gut für die Politik. Politiker sind ein anderer Schlag von Menschen. Frank ist da zu ehrlich."

Gastredner bei "Make a Wish-Foundation"

Bohlen war als Gastredner für ein Charity-Event Event zugunsten der Kinderhilfs-Organisation "Make a Wish-Foundation” angereist. Vom angekündigten Thema "Erfolg durch Klartext" durften sich die 320 Gäste aber keine Tricks zum Reichwerden erwarten, wie der Deutsche bei einer Pressekonferenz im Vorfeld sagte: "Es gibt nur einen guten Trick, reich zu werden, und der heißt: Du musst arbeiten wie ein Galeerensträfling."

Nach Stronachs Vorbild in die Politik zu wechseln, schloss Bohlen für sich jedenfalls aus. Politiker müssten sich zwar "abrackern", würden aber zu wenig verdienen. Da setze er sich lieber hin und schreibe einen Song. Seine Stimme für die Deutsche Bundestagswahl am Sonntag hat er zwar bereits per Briefwahl abgegeben, eine Wahlempfehlung gab Bohlen aber nicht ab. Als Wahlempfehlung für die österreichische Wahl in einer Woche wollte er seinen Auftritt ebenfalls nicht verstanden wissen: Es handle sich um ein Charity-Event, betonte Bohlen.

Mail-Überwachung ist Bohlen "scheißegal"

Recht gab Bohlen seinem Gastgeber aber immerhin, was Stronachs entspannte Haltung zur NSA-Überwachung angeht. Stronach hatte kürzlich gemeint, der US-Geheimdienst arbeite auch zum Schutze Österreichs. Bohlen stimmte zu, denn wenn die Überwachung dazu diene, Terroranschläge zu verhindern, dann sei ihm das recht: "Meine E-Mails kann jeder den ganzen Tag lesen, ist mir scheißegal."

APA/red