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Corona-Mobbing: Bolt-Fahrer wirft Asiaten raus

Heute Redaktion
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Ein Wiener wurde am Mittwoch von einem Bolt-Fahrer nicht mitgenommen. Der Grund: Er hat chinesische Wurzeln und der Chauffeur offenbar Angst vor dem Coronavirus.

Der Mittwochmorgen begann für "Heute"-Leser Lee (Name der Redaktion bekannt) völlig normal. Er hatte es eilig in die Arbeit zu kommen und bestellte sich daher ein Bolt-Taxi. "Ich bin mit dem Fahrer schon zwei Mal zuvor gefahren, wir kannten uns also flüchte und er wusste auch wo ich wohne", erzählt Lee.

Die vorigen Fahrten waren zwar etwas eigenartig, aber er bestellte dennoch den gleichen Chauffeur: "Der Mann fragte mich damals, ob ich aus Wuhan in China kommen würde und Kontakt zu Chinesen hätte." Während dem "Verhör" antwortete ihm Lee, dass er chinesische Wurzeln hätte, aber nicht aus Wuhan kommen würde. Dann soll der Fahrer betont haben, es wäre nichts persönliches gegen ihn. Trotzdem hinterließen die Fragen bei Lee ein mulmiges Gefühl.

Fahrer war fast da und drehte wieder um

Am besagten Mittwoch wartete der Wiener also auf sein Bolt-Taxi und sah in der App, dass sich der Fahrer seiner Wohnadresse näherte. Die Fahrt selbst sollte von Leopoldstadt nach Landstraße gehen. Plötzlich klingelte sein Telefon – der Fahrer war dran: "Hallo, bin falsch abgebogen und kann Sie leider nicht abholen." Auf die Bitte, er möge doch einfach wieder zurück fahren, entgegnete er: "Ich habe einen anderen Kunden angenommen. Bitte stornieren Sie die Bestellung."

Lee war völlig überrascht über die plötzliche Absage. "Ich war im Stress, also stornierte ich einfach und bestellte dann ein anderes Taxi." Aber er ist sich sicher: "Der Fahrer hatte offenbar gemerkt, dass ich sein Kunde bin und erinnerte sich an mich. Aus Angst vor dem Coronavirus forderte er mich auf zu stornieren, damit er selbst mit seinem Arbeitgeber keine Probleme bekommt."

Lee meldete den Vorfall bei Bolt

Der Wiener setzte sich nach dem Vorfall in Kontakt mit Bolt und schilderte, was passiert ist. Der Kundenservice entschuldigte sich bei Lee für die Unannehmlichkeiten. Als Wiedergutmachung schickte man ihm einen Gutscheincode in der Höhe von 10 Euro für die nächste Fahrt. "Ich fahre oft mit Bolt oder Uber und habe eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht. Diese zählt aber definitiv nicht dazu", so Lee gegenüber "Heute". Den Gutschein habe er allerdings nicht eingelöst.