200 Stunden gemeinnützige Arbeit muss ein 33-Jähriger aus Kuchl im Tennengau (Salzburg) leisten, weil er dem Helene-Fischer-Konzert zum Auftakt der Special Olympics in Schladming (Steiermark) im März 2017 mit einer Bombe gedroht hatte.
Die Bombe gab es genauso wenig wie ein handfestes Motiv, beteuerte der Angeklagte vor dem Salzburger Landesgericht am Montag. Der 33-Jährige hege keinen Groll gegen Helene Fischer, die Besucher des Konzerts, Schladming oder die Special Olympics. Laut Verteidiger Franz Essl gab es "kein Motiv und keinen Hintergrund". Eine "psychische Ausnahmesituation" habe zu der "sinnlosen Aktion" geführt.
Der Kuchler habe wegen des schlechten Besuchsrechts für seine Tochter, die bei der Ex-Frau in Schladming wohnt, sowie Problemen mit Schwiegermutter und einer weiteren Frau zum Telefon gegriffen und bei der Polizei in Schladming angerufen. Die ausgesprochene Drohung sei "ein Blackout" gewesen.
Intensive Suche
Ein Aussetzer mit Folgen: Das Stadion wurde zweimal durchkämmt, die Polizei verschärfte die Sicherheitskontrollen. Weder Helene Fischer noch die Besucher wurden von der Drohung informiert.
Die gemeinnützige Arbeit reicht der Staatsanwaltschaft nicht, sie hat Beschwerde erhoben. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig. Der Kuchler hat sich mittlerweile beim Bürgermeister von Schladming und den Special Olympics entschuldigt. Er befindet sich in Psychotherapie und will bei den nächsten Special Olympics seine Dienste als Masseur kostenlos anbieten.
Die Bilder des Tages
(red)