Österreich

Bordell-Razzia: Freier steckte sich mit HIV an

Schwerpunktaktion gegen illegale Prostitution in Wien. Ein Ermittler erzählt: "Freier steckten sich bei Sex mit HIV und Tripper an."

Heute Redaktion
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Drei Tage lang nahm die Wiener Polizei illegale Bordelle in Wien ins Visier, 25 Wohnungen wurden kontrolliert – wir berichteten. Nun erzählt Chef-Ermittler Wolfang Langer, wie sie den Prostituierten auf die Spur kamen. "In letzter Zeit meldeten sich vermehrt Freier anonym bei der Polizei,weil sie sich mit Krankheiten angesteckt hatten. Sie sagten, sie müssten Antibiotika nehmen, wahrscheinlich wegen Tripper und Pilzinfektionen. Ein Mann berichtete von einer Ansteckung mit HIV."

Der Sex-Kunde wird sich nun ein Leben lang schmerzlich an seinen Besuch im Billig-Bordell erinnern – ohne Behandlung führt das HI-Virus oft zu einer tödlichen Aids-Erkrankung.

Sex-Gefahr

Gefahr für die Freier: Die illegalen Sex-Arbeiterinnen gehen nicht zur Gesundenuntersuchung, sehen nie einen Amtsarzt. Da viele Kunden trotzdem auf ungeschützten Verkehr bestehen, können natürlich Krankheiten übertragen werden. Die Polizei sagt der illegalen Prostitution den Kampf an: "Wir beobachten die Szene und werden wieder eine Schwerpunktaktion machen", so Langer.

Ferienwohnung als Bordell

Diesmal lag das Hauptaugenmerk auf den Bezirken Wien-Meidling, Wien-Fünfhaus und Wien-Ottakring. "Die meisten Damen waren gefasst, alle Türen wurden aufgemacht, Spezialeinheit wurde keine gebraucht. Zuhälter waren keine anwesend." Oft mieten sich die Prostituierten für nur eine Woche oder wenige Tage in Ferienwohnungen ein, so der Ermittler. Die Vermieter werden ebenfalls angezeigt – wegen Beihilfe zur Prostitution.

Blick in die illegalen Zimmer:

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Verbrechen gehen Hand in Hand

"Die kontrollierten Frauen stammten aus Österreich, China, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und Polen. Eine Domina kam aus Vietnam." In einer Wohnung wurden zwei Opfer von Menschenhandel entdeckt. Auch Drogen wurden gefunden. "Illegale Prostitution, Menschenhandel und Suchtgift geht natürlich Hand in Hand." Nach den Hintermännern wird gesucht!