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Beckers Diplomatenpass ist "eine Fälschung"

Boris Beckers vorgelegter Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik ist laut einem Ministeriumsmitarbeiter gefälscht.

Heute Redaktion
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Boris Becker
Boris Becker
Bild: picturedesk.com

Ex-Tennisstar Boris Becker versucht derzeit, sich einem Insolvenzverfahren in seiner Wahlheimat Großbritannien zu entziehen: Er hatte erklärt, er sei Sonderattaché für Sport und kulturelle Angelegenheiten der Zentralafrikanischen Republik in der EU; daher genieße er diplomatische Immunität und könne vor Gericht nicht belangt werden.

Doch jetzt wird es peinlich für Becker: Zunächst hatte das Außenministerium der Zentralafrikanischen Republik erklärt, die Position sei nur inoffiziell, er sei kein Diplomat. Die Anwälte des Deutschen legten daraufhin dem Gericht einen Diplomatenpass vor. Doch der ist offenbar gefälscht.

"Der diplomatische Pass den er hat, ist eine Fälschung", erklärte Charubin Moroubama, Stabschef im Außenministerium des afrikanischen Landes, der Nachrichtenagentur AFP. Das Dokument habe eine Seriennummer aus einer Charge von "neuen Pässen, die 2014 gestohlen worden waren".

Vorne und hinten passt nichts

AFP hatte eine Kopie des Passes, datiert auf den 19. März 2018, erhalten und dem Ministerium vorgelegt. Es fehle außerdem die Unterschrift des Außenministers Charles Armel Doubane, erklärte der Beamte.

Und: "Die von Becker beschriebene Stelle gibt es nicht" in den Unterlagen der Zentralafrikanischen Republik. Außerdem wäre er laut dem Pass ein "Financial Chargé de Mission", also ein diplomatischer Gesandter für ein spezifisches Projekt. Dies habe "nichts mit sportlichen Angelegenheiten zu tun".

Der dreifache Wimbledonsieger Becker war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden – angeblich ein zweistelliger Millionenbetrag – für zahlungsunfähig erklärt worden.

Die Fotos: Ehe-Aus bei den Beckers

(red)

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