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Boris Johnson führt Regierung vom Spital aus

Heute Redaktion
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Der britische Premierminister Boris Johnson bleibt wegen seiner Coronavirus-Infektion vorerst im Krankenhaus. Er werde die Regierung aber auch von dort aus führen, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Montag.

Es habe sich nicht um einen Notfall gehandelt, weshalb er davon ausgehe, dass Johnson bald in den Amtsitz an der Downing Street zurückkehren werde. Johnson werde sich am Montag Routinetests unterziehen. Die Krisensitzung der Regierung zur Coronavirus-Pandemie am Montag soll Außenminister Dominic Raab leiten.

Hartnäckige Symptome

Johnson war am Sonntagabend ins Krankenhaus gebracht worden, da er auch zehn Tage nach seinem positiven Corona-Test hartnäckige Symptome zeigte. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme auf Anraten der Ärzte, teilte sein Büro mit.

"Er hat äußerst hart gearbeitet, die Regierung geleitet und ist stets auf den neusten Stand gebracht worden", sagte Jenrick der BBC. "Das wird so weiterhin geschehen." Johnson werde sich einigen Tests unterziehen. "Aber er wird weiterhin über das Geschehen informiert und in der Regierungsverantwortung bleiben."

Im Krankenhaus werde man wahrscheinlich Röntenaufnahmen von Boris' Brust und Lunge machen, so Dr. Sarah Jarvis zur BBC. Bevor Johnson das Spital verlassen könne, würden seine Herzfunktion und Sauerstoffwerte überwacht und die Anzahl der weißen Blutkörper sowie seine Leber- und Nierenfunktion überprüft.

Staatssekretär könnte übernehmen

Sollten die Ärzte aber darauf bestehen, dass er sich schonen müsse, werde der Premier wohl oder übel nachgeben müssen, schreibt die BBC weiter. In dem Fall würde der Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, Michael Cove, die Geschäfte vorübergehend leiten.

Der 55-jährige Premier machte am 27. März als erster Regierungschef eines führenden Landes seine Infektion mit dem neuartigen Virus öffentlich. Er begab sich in Selbstisolation und arbeitete von zu Hause aus.

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