Wirtschaft

Bösartige Keime: Alarm um Handys in Spitälern

Experten warnen: Über ihre Smartphones verbreiten Ärzte und Pflegepersonal teils extrem gefährliche Bakterien.

Heute Redaktion
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Über Handys werden in Krankenhäusern auch bösartige Keime verbreitet.
Über Handys werden in Krankenhäusern auch bösartige Keime verbreitet.
Bild: Fotolia

Mobiltelefone, die in Krankenhäusern vom medizinischen und vom Pflege-Personal verwendet werden, sind regelrechte Keinschleudern und deshalb für die Krankenhauspatienten besonders gefährlich.

84 Mal mehr Keime als auf Toilettensitzen

Eine Studie brachte ans Licht, dass sich auf praktisch jedem Handy eines Krankenhausarztes oder einer Pflegekraft pro Quadratzentimeter 3.895 Bakterien befinden. Das sind 84 Mal mehr als auf einem Toilettensitz, berichtet die Landesvertretung Bayern der Techniker Krankenkasse (TK). Auf vielen Mobiltelefonen wurden mehrere unterschiedliche Bakterien gefunden. Davon wiederum waren etliche gegen Antibiotika resistent.

Gefährliche Bakterien werden verschleppt

"Ärzte und Pflegekräfte sollten sich unbedingt an die Hygiene-Vorschriften halten", erklärt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. "Kaum jemand vom Klinikpersonal reinigt und desinfiziert sein Mobiltelefon regelmäßig. Dadurch werden die Patienten gefährdet." Im letzten Jahr wurden in Deutschland 3.134 Erkrankungen infolge multiresistenter Keime an das zuständige Robert-Koch-Institut gemeldet.



Der Chef der TK in Bayern appelliert an die Ärzte und das gesamte Klinikpersonal, nach jedem Kontakt mit einem Mobiltelefon die Hände zu desinfizieren. Die Krankenhäuser fordert Bredl auf, die nötigen Desinfektions-Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. (bart)