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Boston-Bomber als Cover- motiv empört das Internet

Heute Redaktion
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Bild: Facebook/Rolling Stone

Zerzauste Haare, verträumter Blick - so schaut Dschochar Zarnajew, der überlebende Verdächtige hinter den Boston-Anschlägen vom Cover des aktuellen Rolling Stone Magazin. Die wutentbrannten Postings auf Facebook und Twitter ließen nicht lange auf sich warten.

Zerzauste Haare, verträumter Blick - so schaut Dschochar Zarnajew, der überlebende Verdächtige hinter den Boston-Anschlägen vom Cover des aktuellen Rolling Stone Magazins. Die wutentbrannten Postings auf Facebook und Twitter ließen nicht lange auf sich warten.

"Der Bomber. Wie ein beliebter, vielversprechender Student von seiner Familie im Stich gelassen, dem radikalen Islam verfiel und zu einem Monster wurde" steht auf dem Titelblatt. Der Artikel verspricht neue Enthüllungen über den Bombenleger und seine Familie.

Tausende Facebook- und Twitter-User warfen dem Magazin vor, den überlebenden Boston-Attentäter zu verherrlichen und zu glorifizieren. Außerdem würde er in Schutz genommen und der Familie die Schuld an seinen Taten gegeben.

"Ich war seit 1982 Abonnent - bis heute abend. Mir fehlen die Worte", schreibt ein User auf Facebook. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Stadt Boston und die Opfer der Marathon-Anschläge", meint eine andere. Ein anderer User fordert: "Jeff Bauman, der [bei dem Attentat, Anm.] beide Beine verloren hat, gehört auf das Cover".

Auch auf Twitter fallen die Reaktionen ähnlich schroff aus: "Widerlich und beleidigend", schreibt eine Userin. Ein anderer User meint: "Nicht cool, Rolling Stone.Geschmacklos, taktlos und gierig." Manche User haben bereits Fotomontagen des Rolling-Stone-Covers gemacht, die an Stelle von Dschochar Zarnajew den getöteten Wachman Sean Collier abbilden.