Politik

Botschafter-Karussell verhilft Kurz-Vertrauten zu Jobs

Eine Rochade bewirkt die nächste. Nachdem Rückzug von Sebastian Kurz nationale Umbildungen zu Folge hatte, bewegt sich auch international so einiges.

Tobias Kurakin
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Neue Wege zu beschreiten, heißt es nicht nur für Sebastian Kurz, sondern auch für Christian Ebner (links) - er wird neuer Botschafter in Belgrad. 
Neue Wege zu beschreiten, heißt es nicht nur für Sebastian Kurz, sondern auch für Christian Ebner (links) - er wird neuer Botschafter in Belgrad. 
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Das Ende der politischen Karriere von Sebastian Kurz, das vor zwei Wochen die österreichische Innenpolitik erschütterte, sorgte nun auch für einige Personal-Rochanden innerhalb der Kabinette. Ehemalige Vertraute des einstigen Regierungschefs kommen nun in Botschaften quer über den Globus verteilt unter, so auch Ex-Außenminister Michael Linhart. 

Schallenberg wieder Außenminister, Linhart in Berlin

Nur 56 Tage lang war nicht nur Alexander Schallenberg Bundeskanzler, sondern auch Michael Linhart Außenminister. Der langjährige Diplomat folgte Schallenberg nach dessen Wechsel ins Bundeskanzleramt im Außenministerium. Nach dem Schallenberg aber nun wieder zurück gewechselt ist, zieht es auch den 63-Jährigen wieder weiter. 

Wie bereits berichtet, wird Linhart künftig in Berlin Botschafter. Traurig oder gar verärgert,das  sei er wegen seiner kurzen Amtszeit im Außenamt jedenfalls nicht. "Es liegt Diplomaten wohl in den Genen dass man rasch den Posten wechselt und dort den Einsatz macht, wo man gebraucht wird", meinte Linhart über sein kurzes Intermezzo in der Innenpolitik. 

Diverse Wechsel gibt es auch in den übrigen Botschaften. So dürfen sich auch ehemalige Weggefährten von Sebastian Kurz neue Aufgaben in den Lebenslauf schreiben. Christian Ebner, der während Kurz´ Amtszeit als Außenminister dessen Kabinettschef war, übersiedelt von Madrid nach Belgrad. 

Lutterotti bekommt Prestige-Job in Israel

Hier sitzt derzeit noch Nikolaus Lutterotti - ein früherer außenpolitischer Berater des Ex-Kanzlers - der nun den Prestigeposten in der israelischen Botschaft in Tel Aviv bekommt. Das Botschafter-Karussell ins Rollen brachte der ehemalige und amtierende Außenminister Schallenberg, der selbst als Intimus von Sebastian Kurz gilt. 

Insgesamt beschloss der Ministerrat am Mittwoch die Besetzung von 28 Leitungsfunktionen. Enno Drofenik wird Botschafter in Madrid. Aloisia Wörgetter, die derzeit in Belarus tätig ist, wechselt nach Straßburg und soll dort die Ständige Vertretung Österreichs beim Europarat übernehmen. Ihren Posten in Minsk übernimmt Ronald Sturm. Andrea Wicke wechselt von Bulgarien nach Pakistan und übernimmt dabei auch die Zuständigkeit für Afghanistan.

Désirée Schweitzer wird Zuständig für Österreichs Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf und Gerda Vogl übernimmt die Botschaft in Griechenland, während deren Vorgängerin Andrea Ikic-Böhm nach Bulgarien geht.

Das Karussell dreht sich und dreht sich 

Hinzu kommen weitere Veränderungen. Nicolaus Keller ist für Helsinki vorgesehen, Doris Danler für Stockholm. Österreichs Vertreter für den Vatikan wird Marcus Bergmann und Gerhard Jandl wird mit der Vertretung seines Heimatlandes in der OECD in Paris beauftragt. Der bisherige Botschafter bei der OECD und frühere Pressesprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, übernimmt die Leitung der österreichischen Vertretung bei der UNO-Kultur- und Bildungsorganisation UNESCO in der französischen Hauptstadt.

Neue Leiter gibt es auch für die Botschaften in Tallinn (Peter Mikl), Addis Abeba (Simone Knapp), Dakar (Ursula Fahringer), Nairobi (Christian Fellner), Pretoria (Romana Königsbrun), Rabat (Anna Jankovic), Havanna (Gabriele Meon-Tschürtz), Baku (Thomas Schuller-Götzburg), Jakarta (Thomas Loidl) und Manila (Johann Brieger).

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