Einst war sie Model, DJ und Profiboxerin, heute ist Hanna Hansen (41) eine radikale Predigerin des Islam, die sogar vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet wird. Auf ihrem Instagram-Kanal, der über 200.000 Follower zählt, erzählt Hansen vom Teufel und dem Höllenfeuer und davon, was man angeblich tun muss, um diesem zu entgehen:
"Bedecke die Fehler deines Bruders und deiner Schwester, und Allah wird deine Fehler bedecken. Subhanallah. Wie wunderschön ist diese Religion. Wenn wir die nötige Ehrfurcht haben und uns nicht von Schaytan (im islamischen Glauben der Teufel, A.d.R.) ablenken lassen" – nur eine der Predigten der Ex-Profiboxerin auf Social Media.
Die Art und Weise, wie Hansen auf Social Media monologisiert, wirkt rhetorisch gefeilt und so, als wäre sie absolut überzeugt von dem, was sie erzählt. Und genau das macht sie laut Verfassungsschutz auch so gefährlich.
Dass Hansen keine gemäßigte Vertreterin ihres Glaubens ist, belegt auch ihr Umgang: Salafisten und Hassprediger wie Pierre Vogel oder Sven Lau. Letzterer war wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Außerdem spielen laut Verfassungsschutz auch sogenannte "Schwesterngruppen" eine große Rolle bei Hansen – und in der Islamistenszene. Diese haben sich zum Ziel gemacht, besonders junge Frauen in schwierigen Lebenssituationen für die Salafistenszene zu gewinnen und zum "wahren Glauben" zu bewegen: Am Anfang geschieht dies laut Bericht eher unterschwellig über Themen wie Kleidung, Hygiene und Sexualität, irgendwann kommen dann auch politische Themen dazu.
Als die "Bild" Hansen mit der Einstufung des Verfassungsschutzes konfrontierte, schrieb Hansen: "Mir ist bekannt, dass ich sowohl in Bayern als auch in NRW explizit erwähnt werde. Das ist mir egal und ändert nichts. Die sollen schreiben, was sie wollen – ich mache weiter."
Aber wie konnte dieser extreme Wandel von Hansen überhaupt vonstattengehen? Genaueres ist dazu nicht bekannt. Klar ist dagegen: Hansen musste erst vor wenigen Jahren ihre Profi-Boxkarriere wegen einer Augenverletzung beenden. Sie war mehrmalige deutsche Meisterin sowie Weltmeisterin im Kickboxen, noch immer hält die 41-Jährige die Interkontinental-Meisterschaft.
Und auch als Model war Hansen extrem erfolgreich: Escada, Hugo Boss und Vivienne Westwood sind nur einige der Labels, für die die heutige Salafistin in ihrem früheren Leben vor der Kamera und auf dem Laufsteg stand – in den großen Modemetropolen Paris, New York, Mailand und Berlin. Nach ihrer Modelkarriere fing Hansen als DJane an und legte auf der Love Parade, der Nature One und der Formel 1 in Singapur auf.
Über ihre radikale Wendung schreibt Hansen auf Instagram unter anderem: "Im Islam bin ich endlich zu Hause angekommen, ich habe bei Allah das gefunden, was mein Herz braucht, um zu atmen." Über ihre Zeit vor dem Islam spricht sie als "haram" (Sünde) und bedauert, die bisherigen Stationen nicht aus dem Internet löschen zu können.
