Nach einem Flug von Puerto Rico in die USA hatte John Singleton (51) über Schmerzen im Bein geklagt und ein Krankenhaus aufgesucht. Kurz darauf war am 17. April anfänglich ein "leichter" Schlaganfallfestgestellt worden. Allerdings lag der Filmemacher seither im Koma – "Heute.at" berichtete.
In der Nacht auf den 30. April wurde bekannt: John Singleton ist tot. Er sei im Kreise seiner Angehörigen und Freunden friedlich eingeschlafen, teilte seine Sprecherin Shannon Barr der Nachrichtenagentur dpa mit.
Singletons Mutter Sheila Ward hatte nach dem Schlaganfallvor Gericht die Vormundschaft beantragt. Am Montagnachmittag (Ortszeit) hatte die Familie nach zwei Wochen Koma beschlossen, alle lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen. Es sei eine "qualvolle Entscheidung gewesen", so die Sprecherin.
Schaffenswerk
John Singleton war 1992 für "Boyz n the Hood" als erster afroamerikanischer Filmemacher für den Regie-Oscar nominiert. Der Academy Award ging damals an Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer"). Singletons Drama um Straßenkriminalität in South Central Los Angeles gilt als einer der wichtigsten US-Filme der Dekade.
Im Jahr darauf brachte der Regisseur "Poetic Justice" mit Kultrapper Tupac Shakur (1971-1996), Janet Jackson und Maya Angelou in die Kinos. 1997 folgte "Rosewood Burning" über die Gräueltaten eines rassistischen Lynchmobs, im Jahr 2000 eine Neuauflage des Blaxsploitation-Klassikers "Shaft" mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle.
Danach widmete sich Singleton vermehrt dem Kommerzkino, inszenierte unter anderem "2 Fast 2 Furious" (2003) und "Atemlos – Gefährliche Wahrheit" (2011). Zuletzt arbeitete er als Regisseur und Produzent an der TV-Serie "Snowfall".
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