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Brad Pitt rettet die Welt vor Zombies

Heute Redaktion
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Bild: UPI

Brad Pitt und Regisseur Marc Forster erfinden das Untoten-Genre neu: Ein Zombie-Virus-Outbreak stürzt die Welt, wie wir sie kennen, ins totale Chaos. Realistische Endzeitstimmung und rasante Hochspannung bei "World War Z" in 3D.

in 3D.

Die UNO kann Helden dringend gebrauchen. In Zeiten der Syrienkrise, in der die fehlende Effektivität und Zahnlosigkeit der Vereinten Nationen allzu sichtbar wird, tritt Brad Pitt nun an, nicht nur die Welt vor einer Zombie-Pandemie zu retten, sondern gleich dazu auch noch den Ruf der supranationalen Organisation, die nicht zuletzt in den USA einen schweren Stand hat. In der Monsterproduktion "World War Z" spielt er den ehemaligen UN-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) , der zur letzten Hoffnung im Kampf gegen ein tödliches Virus wird. Der familienfreundliche Zombiethriller läuft ab 28. Juni im Kino.

Film trotz Misere

Auch wenn der Produktion ein hoffnungsloses Chaos voranging, ist das Ergebnis bei weitem nicht so schlecht geworden, wie zu befürchten war. Regisseur Marc Forster ist ein über weite Strecken packender und intensiver Endzeitfilm in 3D gelungen, der definitiv mehr Horror vertragen hätte und dessen Plot zwar ordentliche Schnitzer aufweist, aber der dennoch im Großen und Ganzen funktioniert. Dafür, dass während der Entstehung das halbe Team ausgetauscht wurde, das Budget explodierte und der ursprünglich bereits gedrehte Schluss in Moskau kurzerhand auf dem Müll landete, ist "World War Z" sogar überraschend gut geworden.

Virus

Im Film wird nicht lang gefackelt. Vom idyllischen Frühstück über den chaotischen Stau in Philadelphia hinein in die Anarchie einer panischen und außer Kontrolle geratenen Gesellschaft dauert es bei Forster nur einige Minuten. Ein Virus greift schnell um sich, das Menschen in Zombies verwandelt - und bald machen Horden von Untoten Jagd auf frisches Menschenfleisch. Lane rettet sich mit seiner Frau und den beiden Kindern und mithilfe seines früheren Vorgesetzten auf einen Flugzeugträger, wo dem Krisenexperten keine andere Wahl bleibt, als sich wieder in seine UN-Rolle zu begeben, um seiner Familie eine sichere Bleibe zu garantieren.

Zombies

Lane macht sich auf den Weg nach Südkorea, wo das Virus seinen Ursprung haben soll, fliegt weiter nach Jerusalem, wo die Mauer, die eigentlich vor Terrorakten schützen soll, zum vermeintlich sicheren Bollwerk gegen die Zombies umfunktioniert wurde, und landet schließlich unsanft im walisischen Wald, wo es in einem Forschungslabor zum Showdown kommt - ein eigenartiges, aber nicht uncleveres Finale, das jedenfalls intimer geraten ist als jenes, das für Moskau geplant war. Pitt schlägt sich in seiner Rolle als besorgter Familienvater und Actionheld wider Willen wacker, auf seinen Schultern liegt letztendlich der gesamte Film.

Marc Forsters Adaption des Romans "World War Z: An Oral History of the Zombie War" aus dem Jahr 2006 hat nicht mehr allzu viel mit dem Buch von Max Brooks, dem Sohn von Mel Brooks, zu tun. Statt des um die Welt reisenden Journalisten, der eine Beobachterposition einnimmt, steckt Pitts UN-Mitarbeiter mitten drin im Schlamassel, statt des politischen Blicks konzentrieren sich Forster und Co. auf eine Person und dessen Handlungen. Die Zombies sind - im Gegensatz zu George A. Romeros Horror-Klassiker "Night of the Living Dead" (1968) - diesmal keine schlurfenden, sondern schnelle und unberechenbare Monster. Und sie treten in großen Scharen auf.

3D verleiht Panik-Flair

Die Massenszenen sind durchaus beeindruckend, das Panikgefühl überträgt sich im dreidimensionalen Raum schier nahtlos auf den Kinosaal, und Forster und Pitt - der den Film im Übrigen auch produzierte - halten das Adrenalinlevel durch eine bewegliche Kamera und rasche Schnittfolgen konstant hoch. Dabei wurde auch deutlich darauf geachtet, ein familienfreundliches Rating für den Film zu bekommen - das heißt, die Horrorsequenzen halten sich stark in Grenzen, vielmehr wird auf Action- und Thrillerelemente gesetzt. Ob der Film den ramponierten Ruf der UNO verbessern kann, darf aber wohl dennoch eher bezweifelt werden.

Filmstart ist am 28. Juni 2013