Österreich

Brand in U4: 'Kinder schrien, beißender Rauch'

Heute Redaktion
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Bild: Leser-Reporterin Emina90

Ein Kabelbrand in der U4-Station Schottenring hatte Montag Vormittag beinahe dramatische Folgen. Die Station musste geräumt werden, eine Kindergruppe wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

In Wien ist am Montagvormittag die U4-Station Schottenring geräumt worden, nachdem es dort zu Rauchentwicklung gekommen war. Laut einer Aussendung der Wiener Linien gab es keine Verletzten. Eine Kindergruppe wurde jedoch von der Rettung zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Die U4 verkehrte im betreffenden Bereich vorübergehend nicht.

Ursache der Rauchentwicklung war laut Wiener Linien ein verschmortes Kabel. Der Betrieb der U-Bahn musste zwischen Friedensbrücke und Landstraße eingestellt werden. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet.

Tobias W., ein Fahrgast, der ab Spittelau in dem Zug saß, schildert die Situation im Gespräch mit Heute.at so: "Die Kinder schrien, die Erwachsenen machten den Kindern Panik, und ich verschüttete meinen Kaffee ein wenig. Der Fahrer fuhr geistesgegenwärtig die U-Bahn in die Station. Dort war die Rauchentwicklung so stark, dass man weder die Wand sehen konnte noch sonst irgendetwas. Nur beißender, stechender Rauch.... Du siehst nichts. Du kannst die Luft nicht solange anhalten und riechst den brennenden, stechenden Rauch. Und aus Erfahrung ist da zuviel Kohlendioxid oder Monoxid , jedenfalls ungut."

Laut dem Passagier, der gerade unterwegs in sein Büro war, hätten Rettungskräfte und Polizei viel zu langsam reagiert. Auch kritisiert der Fahrgast, dass es für solche Notfälle keine entsprechenden Vorkehrungen in den Stationen gäbe: "Es fehlte an LED-Leuchten oder überhaupt an Boden- oder Wandmarkierungen....Es gab niemanden, der Hilfe anbot oder Erklärungen gab. Auch sagte niemand, wer zuständig ist, oder wie man sein Fahrziel weiter erreichen würde - trotz des Schocks, den die Passagiere erlitten hatten."

Die U4 hatte zuletzt wiederholt mit technischen Problemen - und damit mit Betriebsstörungen - zu kämpfen. So konnten etwa vor einigen Wochen bei einem Zug die Bremsen nicht mehr gelöst werden. Die Garnitur blockierte die Strecke, was ebenfalls einen Ersatzverkehr nötig machte.

"Klinisch unauffällig"

Die Mitglieder jener Wiener Kindergruppe, die am Montag nach der Rauchentwicklung in der Wiener U-Bahn-Station Schottenring ins Spital gebracht worden waren, sind wohlauf. Sie alle seien "klinisch unauffällig" gewesen, berichtete eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Drei der insgesamt 16 Kinder hätten über Husten geklagt, sie seien mittels Inhalationstherapie behandelt worden.

Alle Betroffenen - es handelte sich um eine Gruppe von Schülern zwischen zehn und zwölf Jahren - haben das Spital laut KAV bereits wieder verlassen. Der Rauch in der U4-Station war durch ein angeschmortes Kabel verursacht worden. Die U-Bahn musste auf einem Teil der Strecke vorübergehend den Betrieb einstellen. Inzwischen verkehren die Züge laut Wiener Linien dort wieder.