Österreich

Brandstifter legte Feuer vor künftigem Asylquartier

Heute Redaktion
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In der Nacht auf Mittwoch ist vor einem Jugendheim des Gewerkschaftbundes im Salzburger Seekirchen Feuer gelegt worden. Dieses soll künftig als Asylquartier genutzt werden. Die Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern, beim ÖGB ist man über die Brandstiftung entsetzt.

Gegen 1.30 Uhr wurde ein Anwohner durch Hundegebell auf den Brand am Ufer des Wallersees aufmerksam. Die Freiwillige Feuerwehr Seekirchen rückte mit 40 Mann an und musste mangels Autozufahrt mehrere hundert Meter zu Fuß zum Jugendamt gehen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, standen mehrere in einer Feuerstelle abgestellte Gartenmöbel in Vollbrand.

Täter womöglich mit Boot geflüchtet

Die Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen der Flammen auf das Jugendheim verhindern. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, das Landeskriminalamt ermittelt. Angeblich soll der Täter mit einem Boot geflüchtet sein.

Der Vorfall ist deshalb von besonderer Brisanz, da dort künftig etwa 29 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der ÖGB hatte der Landesregierung das Gebäude Anfang Juli angeboten, dieses wurde für geeignet befunden. Damit komme man seiner "Verantwortung als wichtige gesellschaftspolitische Organisation nach", sagt Heidi Hirschbichler, Landesgeschäftsführerin des ÖGB Salzburg.

ÖGB fühlt sich an Holocaust erinnert

Hirschbichler sieht die Tat im Zusammenhang mit der geplanten Nutzung der Einrichtung. "Brandanschläge auf die Schwächsten der Gesellschaft erinnern mich an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte im vorigen Jahrhundert", sagte Hirschbichler.

Sie fordert Bürgermeister sowie Landes- und Bundespolitiker bei der Unterbringung von Asylwerbern endlich an einem Strang zu ziehen. Denn "gegenseitige Schuldzuweisungen, die allesamt keine Lösung bringen, tragen zur Radikalisierung der Gesellschaft bei", so die ÖGB-Landeschefin.