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Brasilianer stürmten Parlament, forderten Militärput...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die anhaltende schwere Wirtschaftskrise sorgt für eine Verschärfung der sozialen Unruhe in Brasilien. Am Mittwoch (Ortszeit) stürmten mehrere Dutzend Demonstranten das Parlament in der Hauptstadt Brasilia und forderten lauthals einen Militärputsch gegen die Demokratie.

Während sich Tausende der Armee in den Weg stellten, verhielten sich mehrere Dutzend Demonstranten in der brasilianischen Hauptstadt genau entgegengesetzt. Sie protestierten zunächst vor dem Parlament. Dann durchbrachen rund 40 Demonstranten Sicherheitssperren, zertrümmerten einen Glastür und platzten in eine Sitzung der Abgeordnetenkammer. In Sprechchören forderten die Aufrührer einen Militärputsch gegen die demokratische Regierung.

Ein Sprecher von Präsident Michel Temer bezeichnete den Vorfall als "Affront". Es habe sich um eine "Verletzung der Normen demokratischer Koexistenz gehandelt". Parlamentarier äußerten sich besorgt. Der Abgeordnete Betinho Gomes sagte, der Vorfall sei eine "Warnung". 

Das südamerikanische Land steckt derzeit nach wie vor in einer schweren Rezession. Die Wirtschaftsleistung ging im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent zurück. Die wirtschaftliche Not steigert soziale Spannungen. Von 1964 bis 1985 herrschte in Brasilien eine Militärdiktatur.