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Brasilien will Giftmüll-Schiff im Atlantik versenken

Die brasilianischen Behörden wollen den früheren Flugzeugträger "Foch" im Atlantik versenken. Ein kontrolliertes Versenken sei unausweichlich.

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Dieser Flugzeugträger soll im Atlantik versenkt werden.
Dieser Flugzeugträger soll im Atlantik versenkt werden.
Screenshot brasilianische Marine

Das brasilianische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, dass man in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Marine den alten Flugzeugträger "Foch" im Atlantik versenken will. Wegen der "Abschlepp-Risiken" und der "schlechten Schwimmfähigkeit" des Schiffsrumpfes bestehe darin die einzige Möglichkeit, das einstige Vorzeige-Schiff der französischen Marine loszuwerden.

Die Entscheidung gilt als hochumstritten: Nach Angaben mehrerer Umweltorganisationen ist das 266 Meter lange Schiff mit Asbest, Farben und anderen giftigen Abfällen beladen. Vor zwei Wochen hatte die brasilianische Marine mitgeteilt, dass sie den früheren Flugzeugträger im Atlantik abgeschleppt habe. Sie hatte betont, dass das Schiff angesichts seines schlechten Zustandes und des "erhöhten Risikos" für die Umwelt nicht mehr in einen brasilianischen Hafen oder auch nur in brasilianische Hoheitsgewässer dürfe.

30.000 Tonnen schweres Giftpaket

Mehrere Organisationen hatten daraufhin Befürchtungen hinsichtlich eines "Umweltvergehens" geäußert. Wenn Brasilien das Schiff "vorsätzlich" versenke, "käme das einem vom Staat in Auftrag gegebenen Umweltvergehen gleich", erklärte die Nichtregierungsorganisation Shipbreaking Plattform. Die Umweltorganisation Robin Wood bezeichnete den ehemaligen Flugzeugträger als "30.000 Tonnen schweres Giftpaket".

Die "Foch" stand 37 Jahre lang in den Diensten der französischen Marine. Nach ihrem Erwerb 2000 durch Brasilien wurde das Schiff in "São Paulo" umbenannt. Es bereitete bald Probleme, seine Modernisierung wäre jedoch zu teuer gewesen. Brasilien beschloss, das Schiff loszuwerden.

Im April 2021 kaufte die türkische Werft Sök Denizcilik das riesige Schiff, um das Altmetall auszuschlachten. Seitdem fuhr ein niederländischer Schlepper mit der "São Paulo" auf Kosten der Werft durchs Meer. Da aber kein Hafen der "São Paulo" Einfahrt gewährte, drohte Sök Denizcilik, das Schiff einfach mitten im Atlantik aufzugeben. Brasilien ließ die "São Paulo" schließlich zurückkehren, aber in keinen Hafen einlaufen.

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    APA/Picturedesk