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Brasiliens Präsidentin Rousseff steht vor dem Aus

Heute Redaktion
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Das Ende der umstrittenen brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff zeichnet sich nun endgültig ab. Am Sonntagabend hat das Parlament mit der nötigen Zweidrittelmehrheit ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Die Abstimmung wurde im ganzen Land bei Public Viewings mit Spannung verfolgt.

367 der 513 Parlamentarier votierten in der Abstimmung für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens. Im Mai soll sich das Oberhaus mit dem Fall beschäftigen. Dort genügt eine einfache Mehrheit, um Rousseff aus ihrem Amt zu entheben. 180 Tage wäre ihre Präsidentschaft dann auf Eis gelegt, während man die Vorwürfe gegen sie überprüft.

Schlimme Rezession

Die 68-jährige Politikerin steht im Verdacht, ihren Wahlkampf im Jahr 2014 illegal mit Spenden, die sie von Zulieferern des teilstaatlichen Ölkonzerns Petrobras erhalten haben soll, finanziert zu haben. Außerdem soll sie die Haushalte für 2014 und für das erste Halbjahr 2015 frisiert haben. Große Teile der Bevölkerung machen sie für schlimmste Rezession seit Jahrzehnten verantwortlich.

Dementsprechend groß war das öffentliche Interesse an der parlamentarischen Abstimmung. Im ganzen Land versammelten sich Tausende Menschen vor Leinwänden, um das wichtige Ereignis mitzuverfolgen.