Österreich
Brauchen unsere Bauplaner Mathematik-Nachhilfe?
Im Umgang mit Steuermitteln für große Bauvorhaben sitzt das Geld bei der Stadt Wien offenbar sehr locker. Immer wieder kommt es zu Überschreitungen von geplanten Baukosten in Millionenhöhe. Jüngstes Beispiel: die Eishalle der Capitals in Kagran, für die die Steuerzahler jetzt noch einmal fünf Millionen Euro hinblättern müssen.
Wenn Wien baut, wird's hin und wieder richtig teuer: Im Sportausschuss wurde jetzt eine weitere Subvention für die Vienna Capitals für den Ausund Umbau der Albert-Schultz-Eishalle beschlossen. Waren ursprünglich 40 Millionen Euro für die Baumaßnahmen budgetiert, muss Wien nun noch einmal fünf Millionen zuschießen.
Begründung: Alleine 3,2 Millionen Euro Mehrkosten ergaben sich durch zusätzliche und nicht eingeplante (!) Behördenauflagen. Diese Baukostenüberschreitung ist kein Einzelfall. So kostete der Pratervorplatz statt 30 stolze 60 Millionen Euro – und die zuständige Vizebürgermeisterin Grete Laska den Job.
Weitere Fälle von grobem "Verrechnen" sind die Zentralfeuerwache am Hof (knapp 50 statt 18,8 Millionen Euro), die Sanierung der U6-Station Josefstädter Straße (2,5 Millionen statt 800.000 Euro) oder der U2-Ausbau vom Schottenring bis zum Stadion. Hier schätzten die "Experten" die Kosten anfangs auf 700 Millionen. Tatsächlich mussten die Steuerzahler 890 Millionen locker machen. VP-Gemeinderätin Isabella Leeb: "Bei diesen Mathematik-Künsten bezweifle ich, dass die Verantwortlichen der Stadt den Pisa-Test bestehen würden."