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Braucht ORF-Direktor Reise-Privilegien?

Heute Redaktion
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Die Affäre um die mehr als freizügige Vergabe von Dienstpässen weitet sich aus. "Heute" liegen Unterlagen über weitere VIPs vor, die im Besitz von Dienstpässen sind.

Die Affäre um die mehr als freizügige Vergabe von Dienstpässen weitet sich aus. Heute liegen Unterlagen über weitere VIPs vor, die im Besitz von Dienstpässen sind.

Das Gesetz regelt, dass neben Politikern auch andere Personen einen solchen bekommen, "wenn sie zur Besorgung von Angelegenheiten des Bundes oder der Länder in das Ausland reisen und der zuständige Minister bestätigt, dass die Ausstellung des Dienstpasses geboten ist". Das ist offenbar auch beim ehemaligen ORF-Info-Chef Elmar Oberhauser so. Er nennt ein solches Privilegien-Reisedokument sein Eigen.

Damit ist er im ORF nicht alleine. Die "Licht ins Dunkel"-Verantwortliche Sissy Mayerhoffer oder der mächtige Personalchef Reinhard Scolik reisen ebenfalls mit VIP-Pass. Auch Medienmanager Hans Mahr kann bei Grenzübertritt seinen Dienstpass vorweisen.

Die Pass-Flut macht nicht einmal vor dem "Kurier" halt, der sich den Kampf gegen dieses Privileg an die Fahnen geheftet hat. Unter anderem besitzt dort sogar ein normaler Lokal-Reporter einen derartigen Pass. Auch im Kulturbereich wurden und werden fleißig Dienstpässe ausgestellt.

Der mittlerweile suspendierte Kunsthallenchef Gerald Matt ist nur einer von vielen, die sich lästige Wartezeiten auf Flughäfen gerne ersparen – sein Pass ist allerdings mittlerweile abgelaufen. Interessant: Sogar Wirtschaftsbosse wie Novomatic-Chef Johann Graf oder Waffenhändler Gaston Glock jetten mit Dienstpässen um die Welt.

Robert Zwickelsdorfer