Österreich

Braunau: 55 Tonnen flüssiges Glas ausgetreten

Heute Redaktion
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Innerhalb von nur 16 Stunden waren 300 Feuerwehrleute in ganz Oberösterreich gefordert: Rund 55 Tonnen flüssiges Glas sind am Dienstag in einer Glasfirma im Industriegebiet von Braunau in Oberösterreich ausgetreten. Der Schmelzofen dürfte undicht geworden sein und die 1.500 Grad heiße Masse quoll heraus. In Hörsching wurde ein Pensionist aus giftigen Rauchschwaden gerettet und in Marchtrenk und Steyr standen zwei Objekte in Flammen!

Nach vier Einsätzen bei der Firma Walther-Glas an der Braunauer Industriezeile innerhalb von drei Jahren wusste FF-Einsatzleiter Klaus Litzlbauer schon beim Eintreffen über den richtigen Ansatz für seine Löschkräfte Bescheid. Immerhin war zuletzt Ende Juli 2010 die Wanne des Glasschmelzofens durchgebrochen, hatten sich Dutzende Tonnen flüssigen Glases in die Betriebshalle ergossen. Der damalige Sachschaden von 500.000 Euro trieb das Unternehmen mit 155 Beschäftigten in die Insolvenz.



Jetzt droht auch der Nachfolgefirma der Konkurs, denn Dienstagabend traten erneut 55 Tonnen des 1500 Grad heißen Glasrohmaterials aus, wurde der Ofen wieder schwer beschädigt.



Großeinsatz der Feuerwehr

Nachdem sich die Arbeiter in Sicherheit gebracht hatten, begann ein Großeinsatz der Feuerwehr, an dem über 100 Personen beteiligt waren und der sich extrem schwierig gestaltete.



Wegen der enormen Hitze des Materials musste das Glas zunächst mit Wasser gekühlt werden, berichtete ein Feuerwehrmann. Dadurch bildeten sich große Mengen an heißem Wasserdampf, die das Arbeiten zusätzlich erschwerten. Die Schadenshöhe stand vorerst nicht fest.



Bratpfanne auf Herd vergessen

Fast gleichzeitig bewährten sich Feuerwehrleute der FF Hörsching als Lebensretter: Pensionistin Maria Alt (78) aus Hörsching hatte eine ölgefüllte Bratpfanne auf dem Herd vergessen – und das Haus verlassen. Kurz darauf brach Ehemann Heinrich (91) in der total verqualmten Wohnküche zusammen. Er konnte gerade noch rechtzeitig geborgen werden!



Mittwochvormittag dann der Einsatz dreier Feuerwehren in einem Chemiebetrieb in Marchtrenk: Ein Containerlager war in Brand geraten, sieben Mitarbeiter mussten mit Rauchgasvergiftung ins Klinikum Wels gebracht werden, während in der Stadt Steyr ein Wohnhausdach in Flammen aufging.



Carlo Korosa, APA/red