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Headspinnen bei "Heute": Wolferl tanzt in Wien an

Heute Redaktion
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Amadeus war kein Rocker, sondern B-Boy – sind sich die Macher der Show "Breakin' Mozart" einig. Ab 5.1. fegt die Truppe DDC durchs MQ. Für "Heute" gab's eine Kostprobe.

"Er würde sich im Grab nicht umdrehen, sondern einen Headspin machen" – so der Berliner Opernregissseur und Dirigent Christoph Hagel im "Heute"-Talk. Gemeinsam mit den zweifachen Weltmeistern aus Schweinfurt verkuppelt er Klassik mit Breakdance. Was dabei herauskommt, gibt's bis 7.1. in der Halle E im Museumsquartier zu bestaunen.

Breakdance trifft Klassik

Echo-Preistrager Hagel und die Combo DDC aus Schweinfurt kombinieren erstmals Breakdance mit der Musik von Mozart in einer abendfullenden Show. Mozart erklingt im Original live am Klavier, in Orchesterversionen und in modernen HipHop- Bearbeitungen. Wummernde Technobeats fehlen ebenso wenig wie Funky Mozart und Rocking Amadeus. Und die beruhmten Koloraturarien der Konigin der Nacht aus der "Zauberflote" erklingen live gesungen zu einem Feuerwerk mit Breakdance.

Wolfgang Amadeus Mozart, mit vollständigem Taufnamen: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart (* 27. Jänner 1756 in Salzburg, 5. Dezember 1791 in Wien), war ein Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik. Sein umfangreiches Werk genießt weltweite Popularität und gehört zum Bedeutendsten im Repertoire klassischer Musik. Er selbst nannte sich meist Wolfgang Amadé Mozart.Zu seinen berühmtesten Werken zählen "Die Zauberflöte", "Eeine kleine Nachtmusik" und "Die Hochzeit des Figaro".

In der Redaktion gaben die B-Boys eine kleine Kostprobe

Interview mit Christoph Hagel und B-Boy Marcel Geißler

"Heute": "Rock me Amadeus" – hat sich Falco geirrt und Mozart ist eigentlich B-Boy?

Christoph Hagel: Ja, sagen wir einmal so: Das ist Falco Next Generation! Viele Künstler waren davon überzeugt, dass Mozart das Zeug zum Rockstar hat. Wir haben dieses Potenzial jetzt einfach für uns genutzt und Breakdance daraus gemacht.

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"Heute": Dieses Crossover, die Symbiose zweier eigentlich völlig konträrer Genres ist im Moment sehr en vogue. Sind solche Shows die Kultur der Zukunft?

B-Boy Marcel Geißler: Es ist die Zukunft, neue Sachen zu erfinden. Und zu versuchen, ältere Genres modern zu inszenieren. Dieses Thema Breakdance und Klassik haben wir vor vier Jahren aufgegriffen. Wir machen auch Breakdance in Lederhosen. Das macht einfach Spaß und ist für den Zuschauer schön, immer wieder Neues zu erleben.

Christoph Hagel: Aus Sicht der Kultur ist es unglaublich wichtig, Möglichkeiten zu finden, Weltkulturerbe mit den neuen Stilen zu verbinden. Und das nicht nur, weil man die die junge Generation im Konzertsaal braucht, sondern auch, weil das "Alte" dadurch unglaublich frisch wird. Und so eine Begegnung mit Mozart hilft auch den B-Boys. So, wie es auch gut war für Falco.

"Heute": Also Mozart wird sich im Grab nicht umdrehen…?



Christoph Hagel: Aber nein, er wird einen Headspin machen!



"Heute": Gab's einen Schlüsselmoment oder eine Schlüsselfigur, wo Sie sich gedacht haben: Ja, diese Musik muss neu verpackt werden? Die Königin der Nacht, vielleicht…


Christoph Hagel: Ja, die war das Verrückteste, was Mozart je gemacht hat! Diese berühmte Arie passt wahnsinnig gut zu Breakdance und HipHop überhaupt. Auch die Art des Humors passt. Das Bayerische mit dem Österrechischen, da gibt's einen Gleichklag. Und dich glaube, dass das Geheimnis ist. Der Witz von Mozart hatte etwas zu tun mit dem Enteratainment von DDC.

"Heute": Was holt sich der eine Part vom anderen und umgekehrt?

Marcel Geißler: Wir haben uns durch diese Sache zum ersten Mal wirklich mit Klassik beschäftigt. Wie sind diese Werke aufgebaut, wie ist der dramaturgische Bogen, welche Stimmungen stecken dahinter, was waren Mozarts Ideen. Wir haben unseren Tanz darauf adaptiert. Da prallen zwei Welten aufeinander, die miteinander verschmelzen. Man findet sich einfach.

"Heute": Hat die Performance "Breakin' Mozart" auch eine Geschichte?

Christoph Hagel: Natürlich! Mozart wird durch übernatürliche Kräfte ins Jahr 2017 katapultiert und trifft dort auch die B-Boys. Er muss deren Sprache lernen und ihre Liesbesgeschichten regeln. Als er dann zurückkehrt, komponiert er andere Stücke.

"Heute": Habt ihr auch Tänzerinnen in der Truppe?

B-Boy: Ja zwei, eine davon ist auch Artistin. Wir haben auch einen Opernsängerin dabei, also drei Frauen und sechs Burschen. Und Christoph ist am Klavier. Da gibt's auch ein Nerd, der für viel Lacher sorgt. Und dann auch wieder Ernsteres.

"Heute": Was war Mozart für dich, bevor du in diese Materie eingetaucht bist?

Marcel Geißler: Ein Komponist, den man kannte und immer mal wieder gehört hat. Dann ist uns aufgefallen, dass wir die Musik so gut kennen. Jeder kennt sie. Aus Werbespots, aus Telefonwarteschleifen. Sie ist überall.

"Heute": Was ist das Highlight der Show?

Marcel geißler: Schon die Königin der Nacht mit "Der Hölle Rache" und dann natürlich "Alla turca". Da verbinden wie Operngesang mit Breakdance und Breakbeat.

"Heute": Herr Hagel, was würden Sie mit Mozart machen wollen, wenn Sie eine halbe Stunde mit ihm verbringen könnten?



Christoph Hagel: Ich habe jeden Tag viel mehr mir ihm, ich verbringe meine Zeit mit seinen Partituren.

HIER gibt's noch Restkarten

Infos zur Show