Österreich

Breite Front gegen das Projekt Breitspurbahn

Heute Redaktion
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Protestaktion gegen die geplante Breitspurbahn in Neusiedl am See.
Protestaktion gegen die geplante Breitspurbahn in Neusiedl am See.
Bild: privat

Gegen das Projekt Breitspurbahn gab es nun eine Protestaktion in Neusiedl am See (Bgld.). Die Gegner formieren sich, befürchten weniger Lebensqualität.

„Wir wollen 2033 auf dieser Bahn fahren", hatte 2018 der damalige Verkehrsminister Norbert Hofer (FP) verkündet. Mit der VP-FP-Regierung nahm das Großprojekt Breitspurbahn, mit einem 400 Kilometer langen Schienennetz von der Slowakei nach Österreich, wieder Fahrt auf.

Doch nun bildet sich in der Grenzregion Burgenland und NÖ, wo der Güter-Verteilerbahnhof geplant sein soll, eine breite Front. „Im Juni 2019 haben bereits 740 Bürger im Rathaus die Bürgerinitiative gegen die Breitspurbahn unterschrieben", sagte Brucks SP-Stadtchef Gerhard Weil bei einer Protestaktion in Neusiedl (Bgld.). Man sorge sich um „die schöne Landschaft", wenn Hunderte zusätzliche Lkw pro Tag ihre Fracht vom Lkw auf die Güterbahn verladen werden.

Kritik wegen mangelnder Infos wiesen am Donnerstag die ÖBB in einer Aussendung zurück: Man habe die Anfrage der Initiative zum Projektstatus beantwortet. Erst wenn die neue Regierung grünes Licht für den Bau gibt, werde man sich konkret mit der Trassenführung beschäftigen.

Breitspurtrasse südlich der Donau bei Kittsee

Der geplante Grenzübergabepunkt südlich der Donau bei Kittsee und der derzeitige Projektstatus seien klar kommuniziert worden. Die ÖBB habe der Bürgerinitiative den Ministerratsvortrag und das Scoping-Dokument, das beim Verkehrsministerium zur "Strategischen Prüfung Verkehr" eingereicht wurde, übermittelt. Zudem habe man schon vor der Einreichung beim Ministerium die betroffenen Gemeinden im Burgenland über das Vorhaben informiert. Dabei sei auch kommuniziert worden, dass die Breitspurbahntrasse südlich der Donau bei Kittsee die österreichische Grenze übertreten soll.

Die Bürgerinitiative hatte angegeben, diese Information nur aus der Slowakei und nicht von der ÖBB erhalten zu haben. Auch die angenommenen Zugzahlen aufgrund des zu erwartenden Güterverkehrsaufkommens seien in diesem Zusammenhang bekanntgegeben worden.

Sobald die Realisierung des Projekts entschieden sei, werde ein Trassenauswahlverfahren eingeleitet und eine Projektvariante ausgewählt. Das werde in enger Abstimmung mit den Ländern und Gemeinden geschehen, betonten die ÖBB in der Aussendung.

(wes)