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Breivik will höhere Strafe und ficht Gutachten an

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Anders Behring Breivik wurde von einem Gutachter für unzurechnungsfähig erklärt. Das will der Attentäter nicht auf sich sitzen lassen. Der 33-jährige Norweger will am Mittwoch seine Entgegnung vorbringen. Er will die volle Verantwortung für seine Taten übernehmen.

Er will die volle Verantwortung für seine Taten übernehmen.

Die Frage nach dem Geisteszustand des Attentäters ist in dem Prozess gegen Breivik von großer Bedeutung und könnte Einfluss darauf haben, ob dieser seine Strafe in einem gewöhnlichen Gefängnis oder in einer psychiatrischen Klinik verbüßen muss.

Breivik fand mehr als 200 Fehler im Gutachten

Ein Gerichtsgutachten vom vergangenen November hatte Breivik für unzurechnungsfähig erklärt. Das Ergebnis war in der Öffentlichkeit heftig kritisiert und auch von Experten angezweifelt worden. Deshalb wurde eine zweite Beurteilung angeordnet. Ein zweites Gutachten hatte ihn für schuldfähig erklärt. Die beiden Gutachterteams verfolgen den Prozess und sollen später gehört werden.

Breivik hatte am 22. Juli insgesamt 77 Menschen getötet. Bei einem Amoklauf auf der Fjordinsel Utöya starben 69 Teilnehmer eines Sommercamps der Jugendorganisation der norwegischen Sozialdemokraten. Acht Menschen starben bei einer Explosion in der Osloer Innenstadt, mehr als 200 Menschen wurden verletzt.



Trotz Geständnis Plädojer auf nicht schuldig

In der Verhandlung am Mittwoch sollen weitere Anhörungen zu dem Bombenattentat in Oslo stattfinden. Breivik muss sich wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes verantworten. Er hat seine Taten gestanden, bekennt sich aber nicht schuldig. Der Prozess soll insgesamt zehn Wochen dauern, das Urteil wird für Mitte Juli erwartet.

APA/red.