Österreich
52-jähriger Lenker stirbt im 20-Stunden-Megastau
Schnee- und Verkehrschaos am Brenner: Nachdem die Autobahn am Samstagvormittag gesperrt werden musste, saßen viele Lenker bis Sonntag fest.
Die Brennerautobahn ist zwar wieder frei, die vergangenen Stunden waren allerdings eine Geduldsprobe für Einsatzkräfte und Verkehrsteilnehmer. Am Samstagvormittag brach der Verkehr vollkommen zusammen, die Autobahn musste komplett gesperrt werden. Bei einem Großeinsatz der Einsatzkräfte wurden Autolenker an ihre Herkunftsorte zurückgeleitet. Ein Lawinenabgang auf die Autobahn verschärfte die Situation zusätzlich.
Auch diese Einsätze gestalteten sich schwierig, denn hängengebliebene Lastwägen blockierten die Autobahn. Schlißelich mussten sogar die bestehenden Lastwägen-Fahrverbote in Nordtirol zwischenzeitlich aufgehoben werden um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Nach der Sperre gegen 10 Uhr dauerte es bis Mitternacht, bis die Autobahn wieder befahrbar gemacht wurde.
Lenker starb im Stau
Trotz Freigabe dauerte es weitere gut sechs Stunden, bis sich der Stau schließlich aufgelöst hatte. Die letzten Lenker, die teilweise seit 11 Uhr am Samstag festsaßen, konnten erst Sonntagfrüh weiterfahren. Die Feuerwehr hatte mittlerweile rund 200 frierende Lenker aus ihren Autos, Lastwägen und Bussen befreit. Auch wurden 400 Schüler aus acht Bussen gebracht und teils in Notquartiere verlegt.
Ein Todesfall war zu beklagen: Gegen 16 Uhr fuhr ein Lkw-Lenker über die rechte Randlinie auf den Pannenstreifen, welcher etwa ein Meter hoch mit Schnee bedeckt war. Dadurch wurde das Fahrzeug bis zum Stillstand abgebremst. Dennoch streifte das Führerhaus des Zugfahrzeuges beifahrerseitig noch leicht an der rechts befindlichen Steinwand. Der 52-jährige griechische Lenker befand sich bewusstlos im Führerhaus des Fahrzeuges. Ersthelfer begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen.
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Konnten Mann nicht retten
Wegen der schlechten Wetterbedingungen im Norden wurde der Hubschrauber von Südtirol kommend angefordert. Der Lenker verstarb trotz der Erste-Hilfe-Maßnahmen an der Unfallstelle. Aufgrund der Gesamtumstände muss davon ausgegangen werden, dass der Lenker einem Herzversagen erlegen ist. Im Einsatz standen neben dem Notarzthubschrauber aus Südtirol die Feuerwehr Gries am Brenner mit 30 Einsatzkräften, drei Rettungsfahrzeuge und ein Notfallsanitäter. Die Bergungsarbeiten waren mit 18 Uhr abgeschlossen.
Auch für den Sonntag ist sehr wechselhaftes Wetter mit Regen und Schnee angesagt. Die Asfinag appelliert daher an alle Lenkerinnen und Lenker, ausschließlich nur mit winterfitten Autos zu fahren und den Abstand zwischen den Fahrzeugen zu vergrößern. (rfi)