Wirtschaft

Brexit: Die Nachteile für Österreich

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Kanzler Christian Kern hat zwar versichert, dass ein Brexit für Österreich keine wirtschaftlichen Nachteile bringt, trotzdem wird auch die heimische Wirtschaft die Nachteile spüren. Allein 150 Millionen Euro mehr muss Österreich an Mitgliedsbeitrag zahlen.

Kanzler Christian Kern hat zwar versichert, dass ein , trotzdem wird auch die heimische Wirtschaft die Nachteile spüren. Allein 150 Millionen Euro mehr muss Österreich an Mitgliedsbeitrag zahlen.

Die negativen Auswirkungen im Detail:

Großbritannien stellt für Österreich der achtwichtigste Handelspartner dar. Durch den Brexit ist mit Geschäftseinbrüchen zu rechnen, da der Warenhandel mit den Briten rechtlich neu verhandelt werden muss. Die heimische Wirtschaftskammer rechnet mit einer Reduzierung der Wirtschaftsleistung von bis zu 0,18 Prozent.
Zudem ist Großbritannien einer der wichtigsten Handelspartner für Deutschland. Und Österreich ist wirtschaftlich stark an seinen nördlichen Nachbarn angelehnt, also auch indirekt sind Nachteile zu erwarten.
Österreich setzt sich mit einem Brexit in der EU noch weniger durch, weil durch einen Austritt des Königreichs vor allem die anderen großen Staaten Einfluss in der Union gewinnen - derzeit bildet Großbritannien mit Schweden und Dänemark oft ein Gegengewicht zur deutsch-französischen Achse.



Österreich zahlt nach einem Ausscheiden Großbritanniens mehr Mitgliedsbeitrag an Brüssel. Großbritannien ist nämlich trotz seines Rabatts Nettozahler – zuletzt mit rund fünf Mrd. Euro jährlich. Diese Summe müssten andere Nettozahler übernehmen. Laut Expertenschätzungen käme auf Österreich ein zusätzlicher jährlicher Mitgliedsbeitrag von bis zu 150 Millionen Euro zu.
Auch Währungsschwankungen sind zu erwarten.
Im Finanzsektor muss man von einer Neuverteilung der Geschäfte von London nach Frankfurt und Paris ausgehen. Das trifft österreichische Banken, die derzeit in der Londoner City engagiert sind.
Der EU-Austritt verringert die Chancen für Österreicher auf einen Job in Großbritannien. Derzeit arbeiten rund 32.000 Beschäftigte aus österreichischen Metall- und Maschinenherstellern bei ihren Tochterfirmen in Großbritannien.
Die derzeit rund 600 Studenten des EU-Programms Erasmus in Großbritannien werden es schwer haben, dort weiter zu studieren.