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Brexit-Fans verdienen laut Tusk "Platz in der Hölle"

Heute Redaktion
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Die britische Premierministerin Theresa May mit EU-Ratspräsident Donald Tusk.
Die britische Premierministerin Theresa May mit EU-Ratspräsident Donald Tusk.
Bild: picturedesk.com/APA

Nach Ansicht von EU-Ratspräsident Donald Tusk verdienen alle Verfechter des Brexit einen "Platz in der Hölle". Für den Sager erntet er Kritik.

Genervt vom nicht enden wollenden Brexit-Drama hat EU-Ratspräsident Donald Tusk seine eigenen Vorstellungen davon entwickelt, was den Verfechtern des britischen EU-Austritts blüht: "ein Platz in der Hölle".

"Ich frage mich, wie dieser besondere Platz in der Hölle für die Brexit-Verfechter aussieht, die noch nicht einmal in Umrissen einen Plan haben, wie das auf sichere Weise realisiert werden soll", so Tusk am Mittwoch nach einem Treffen mit dem irischen Regierungschef Leo Varadkar in Brüssel.

Dieser wiederum hoffe, dass die britische Premierministerin Theresa May beim Treffen am Donnerstag einen "realistischen" Plan zum Brexit vorweisen könne. Hinsichtlich Tusks "Höllen-Sager" äußerte Varadkar zudem eine Vorahnung: Tusk solle sich darauf einstellen, dass ihm die britische Presse fürchterlichen Ärger bereiten wird.

Damit sollte er Recht behalten. Die ersten erbosten Reaktionen folgten prompt. Nigel Farage, einstiger Chef der EU-feindlichen Ukip-Partei, zwitscherte etwa: "Nach dem Brexit werden wir frei sein von ungewählten, arroganten Tyrannen wie Ihnen und unser Land selber lenken. Klingt für mich eher nach Himmel."

Auch andere Brexit-Befürworter regten die Worte auf und fordern eine Entschuldigung von Tusk.

Nicht enden wollender Kampf

Das Tauziehen um den für Ende März geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU hält die europäischen Städte seit Monaten in Atem. Der von May mit der EU ausgehandelte Vertrag wurde vom britischen Parlament abgelehnt. Ein "harter Brexit" scheint deshalb immer wahrscheinlicher.

(ek)