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Brexit-Erklärvideo sorgt für Aufregung

Heute Redaktion
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Das britische Innenministerium sorgt mit einer Kampagne für Wirbel.
Das britische Innenministerium sorgt mit einer Kampagne für Wirbel.
Bild: picturedesk.com/APA

Großbritanniens Innenministerium sorgt mit einem "Erklär-Video" zum Brexit für Wirbel. Die Botschaft wird von Kritikern als Drohung interpretiert.

Wenige Tage nach Weihnachten hat das britische Innenministerium einen kurzen Videoclip veröffentlicht, der EU-Bürger darüber informieren soll, wie es für sie nach dem Brexit weitergeht. Demnach soll es ein neues Anmeldeverfahren geben, das ab dem 30. März 2019 – einen Tag nach Großbritanniens geplantem Ausstieg aus der EU – zur Anwendung kommt.

EU-Bürger, die bereits in Großbritannien leben und solche, die nach dem Brexit dorthin ziehen wollen, müssen einen Antrag stellen. Die Behörden überprüfen bei der Ausstellung einer Aufenthaltsgenehmigung die Identität der Antragsteller, den Wohnsitz und das Vorstrafenregister. Für das Verfahren fallen rund 72 Euro (65 Pfund) an Gebühren an – das gilt zumindest für alle, die über keine dauerhafte Bleiberechtigung verfügen, wie im Video und auf der Homepage erklärt wird.

Dankbarkeit statt Drohungen

Das Erklärvideo, das von Kritikern als Drohung interpretiert wird, kommt nicht gut an. Einerseits wird bekrittelt, dass der Zeitpunkt (so knapp nach Weihnachten) schlecht gewählt sei, andererseits wird der Inhalt kritisiert. Großbritannien solle sich lieber bei den Europäern bedanken, anstatt ihnen zu drohen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan wollte dazu klarstellen: "Die Bürger der EU sind hier willkommen, und es ist nicht normal, dass sie bezahlen müssen, um zu bleiben."

Das verantwortliche Innenministerium wiederum rechtfertigt die Botschaft. Es sei wichtig, dass EU-Bürger und Angehörige genau informiert und sich darüber bewusst seien, was auf sie zukommt.

(red)