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Briefbombe an Deutsche-Bank-Chef abgefangen

Heute Redaktion
14.09.2021, 03:43

Eine an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann adressierte Briefsendung mit explosivem Pulver wurde abgefangen. Es handelte sich um eine funktionstüchtige Briefbombe.

Eine an Josef Ackermann adressierte Briefsendung mit explosivem Pulver wurde abgefangen. Es handelte sich um eine funktionstüchtige Briefbombe.

Der verdächtige DIN-A5-Umschlag war am Mittwochnachmittag bei der Deutschen Bank eingegangen und den Sicherheitsleuten in der Routine-Überprüfung aufgefallen. Er war an Ackermanns Büro adressiert. Die Polizei nahm daraufhin die Ermittlungen auf.

"Marke Eigenbau"

Es handle sich um eine "funktionsfähige Briefbombe", teilten das hessische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Laut Polizei Frankfurt deute aber nichts auf einen "gewerblichen oder militärischen Sprengstoff hin", sondern auf "Eigenbau", etwa aus Feuerwerkskörpern, sagte ein Sprecher.

Laut einem hochrangigen Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden enthielt die Sendung vorläufigen Untersuchungen zufolge Sprengstoff und Bombensplitter. Nach Informationen des US-Mitarbeiters war als Rücksendeadresse die ebenfalls in Frankfurt ansässige Europäische Zentralbank angegeben worden. Nach dem Fund seien die Sicherheitsvorkehrungen in den New Yorker Büros des größten deutschen Kreditinstituts erhöht worden.

Bank-Manager hat Leibwächter

Ackermann, der den Chefsessel der Bank im kommenden Jahr verlässt, gilt für viele in Deutschland als das Gesicht des Kapitalismus. Als einer der wenigen Manager in Deutschland wird er von Leibwächtern geschützt. Auch als Vorsitzender der internationalen Bankenvereinigung IIF ist der Schweizer in der Euro-Schuldenkrise in den Medien stark präsent. Sein Einsatz für die Belange der Finanzbranche hat ihn bei Bankenkritikern seit längerem zur Zielscheibe der Kritik gemacht.

Ein Aktivist der deutschen Occupy-Bewegung kritisierte in einer ersten Reaktion den Anschlagsversuch. "Wir verurteilen jegliche Aktionen, die irgendwie mit Gewalt zu tun haben", sagte Frank Stegmaier von Occupy Frankfurt, die seit dem 15. Oktober in der Grünanlage vor der Europäischen Zentrale ein Protestcamp errichtet hat. "Occupy hat andere Möglichkeiten des Protests."

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