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Bringen diese Kopfhörer den Heli zum Schweigen?

Sony ist so überzeugt vom Noise-Cancelling in seinen neuen Kopfhörern, dass der Hersteller zu einem Härtetest in der Luft eingeladen hat.

Heute Redaktion
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Wer viel fliegt oder lange pendelt, der weiß den Komfort von Kopfhörern mit aktiver Geräuschminimierung (Noise-Cancelling) zu schätzen. Im Zug und Flugzeug lassen sich damit Störgeräusche wegfiltern. Was übrig bleibt ist – im Idealfall – nur die Musik.

Neu ist die Technologie nicht. Schon in den 1950er-Jahren gab es erste Experimente mit Noise-Cancelling. Sony brachte 1992 den ersten Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung auf den Markt.

Und plötzlich wird es still

Nun ist das neuste Modell erschienen, worauf der Hersteller zum luftigen Test des WH-1000XM3 eingeladen hat. Im Helikopter ist es nach Angaben des Piloten rund 80 Dezibel laut. Miteinander zu sprechen ist nur noch über verkabelte Headsets möglich.

Die ideale Umgebung also für den Test. Hat man die Kopfhörer auf, kann man sie kalibrieren. Damit sollen eventuelle Makel eliminiert werden, etwa wenn das Brillengestell eine kleine Lücke an der Ohrmuschel hinterlässt. Zwei Mikrofone erkennen die Umgebungsgeräusche, die störenden Schallwellen werden dann – sehr vereinfacht erklärt – aktiv ausgeglichen.

Das heißt konkret: Im Helikopter wird es still – also fast. Ganz ausblenden kann der Kopfhörer die lauten Rotorengeräusche zwar nicht, dennoch wirkt es ein bisschen surreal, wenn man in einem Heli plötzlich Jazz in Liftlautstärke hören kann.

Verschwitzte Ohren

Schön und gut, kann man jetzt sagen – das Noise-Cancelling funktioniert also, bravo. Doch wie klingt dieser Kopfhörer überhaupt? Ein Test weit weg vom Helikopterlärm zeigt: sehr ausgewogen. Die Höhen sind klar, die Bässe voluminös, aber dennoch nicht übertrieben. Der Sound wirkt warm. Außerdem drücken die Kopfhörer zu keiner Zeit, da sie an den richtigen Stellen gepolstert sind.

Bei all dem Lob gibt es dennoch ein paar Sachen, die nerven. Die Steuerung der Musik per Touch-Control ist gewöhnungsbedürftig und man greift bei den Wischgesten oft daneben. Was gut hinhaut, ist das doppelte Tippen auf die rechte Hörmuschel für Start und Stop der Musik. Den Rest sollte man besser von der Quelle aus steuern.

Etwas unangenehm: Nach einer Stunde Musikhören wirken die Ohren leicht verschwitzt. Auslöser dafür dürften auch die zurzeit eher warmen Temperaturen sein. Die Kopfhörer an einem heißen Sommertag zu tragen, könnte daher unangenehm sein.

Für den doch eher happigen Preis von 369 Euro erhält man als Käufer dafür einen Kopfhörer, der störende Geräusche sehr gut dämmt, insgesamt gut klingt und auch noch gut aussieht. (tob)