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Brite spendet Bar seinen abgefrorenen Zeh

Auf der Getränkekarte einer Bar in Kanada gibt es einen ganz besonderen Drink. Wer damit anstoßen will, braucht jedoch etwas Überwindung.

Heute Redaktion
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Seit 1973 können sich die Gäste in einer Bar im Downtown Hotel im kanadischen Dawson City einen Drink bestellen, der wohl nicht jedermanns Sache ist. Es handelt sich um den Sourtoe Cocktail – ein Glas Whisky mit Einlage. Diese besteht jedoch nicht etwa aus einer Cocktailkirsche, sondern einem mumifizierten menschlichen Zeh.

Um in den Club der Sourtoe-Cocktail-Trinker aufgenommen zu werden, muss beim Leeren des Glases der Zeh die Lippen berühren. Zum Beweis, dass man zum illustren Kreis gehört, die die Herausforderung gemeistert haben, gibt es eine Urkunde. Bislang wurden rund 86.000 Gläser serviert.

"Verschluckt oder gestohlen"

Wie Adam Gerle, Chef des Hotels, gegenüber CNN.com sagt, kommt es immer mal wieder vor, dass der Zeh "verschluckt oder gestohlen" wird. Darum ist er auf Nachschub angewiesen, um die kuriose Tradition aufrechtzuerhalten. Und so war Gerle begeistert, als er kürzlich zur Arbeit kam und endlich ein Paket mit einem gefrorenen großen Zeh erblickte.

Sechs Wochen in Salz eingelegt

Die Spende kam dieses Mal von Nick Griffith. Der ehemalige britische Soldat hatte während eines Marathons 2018 in Yukon, einem Gebiet im Nordwesten Kanadas, bei minus 40 Grad Erfrierungen erlitten und musste aufgeben. Sein großer Zeh konnte nicht mehr gerettet werden. Im örtlichen Krankenhaus machte ihm eine Krankenschwester den Vorschlag, diesen doch für den Sourtoe Cocktail zu spenden – und Griffith sei für die Idee Feuer und Flamme gewesen.

Gesagt, getan: Zurück in Großbritannien verschickte der 47-Jährige das ungewöhnliche Versandgut per Post mit einem beigelegten Schreiben, dass er sich bald selber den Drink – mit eigenem Zeh – munden lassen wolle. Doch bis dahin braucht es noch etwas Geduld. Um den Zeh haltbar zu machen, muss er etwa sechs Wochen in Salz eingelegt werden. Dann aber will man den großzügigen Spender einladen, um anzustoßen. Na dann, Prost!

(red)