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Briten bauen 4-Meter-Mauer gegen Flüchtlinge

Heute Redaktion
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Bild: Charles Platiau / Reuters

Auf der Hafenstraße von Calais in Frankreich stehen bereits mehrere hohe Zäune. Zusätzlich soll eine Vier-Meter-Mauer errichtet werden, erklärte am Dienstag Robert Goodwill, Staatssekretär für Inneres in Großbritannien. Kritik kommt ausgerechnet von jenen, für die die Mauer gebaut werden soll: Den Frächtern.

 

Die Arbeiten an der vier Meter hohen sogenannten "Großen Mauer von Calais" sollen noch im September beginnen. Sie soll entlang der Hafenstraße in der Länge von einem Kilometer an beiden Straßenseiten gebaut werden. Bis zum Jahresende soll die Mauer fertig sein. 

Flüchtlinge klettern auf Lkw, um nach England zu kommen

Der Zweck der Mauer ist es, Flüchtlinge davon abzuhalten, sich auf Lkw zu schmuggeln und so nach Großbritannien zu gelangen. Es wurden von den Flüchtlingen sogar schon Straßen blockiert, um so die Lkw-Fahrer zum Anhalten zu zwingen. Am Montag blockierten französische Frächter die Hauptroute nach Calais, um gegen die Zustände zu protestieren. 

Chef der Frächter: Steuerverschwendung

Richard Burnett, Chef der Gewerkschaft der Frächter, kritisierte den Plan als "schlechte Verwendung von Steuergeldern". Das Geld solle man besser einsetzten, um die Security an den Zufahrtsstraßen zu erhöhen. 

Kosten: 2,25 Millionen Euro

Wieviel die Mauer kosten soll, verrieten die englischen Politiker nicht, die BBC spricht jedoch von 1,9 Millionen Pfund (rund 2,25 Millionen Euro). Schon jetzt gibt es mehrere Zäune, um den Hafen, den Eurotunnel-Terminal und die Schienen abzuschirmen. Laut BBC soll die Mauer zusätzlich zu den Zäunen gebaut werden. 

Mauer "von Trump abgeschaut"

Innenministerin Amber Rudd von den Konservativen gab an, die Mauer sei "keine neue Initiative". Sie solle garantieren, dass die Franzosen die Möglichkeit hätten, um zu verhindern, dass "Illegale" versuchen nach England zu gelangen. "Wir unterstützen Frankreich mit Geld, um ihnen zu helfen, das zu tun." Die Entscheidung, wie sie das tun [mit der Mauer, Anm.], bleibe den Franzosen überlassen. Chuka Umunna von der Labour Party ätzte, dass sich die Franzosen die Mauer von Donald Trump abgeschaut hätten.