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Briten-Innenministerin warnt vor "Migranten-Hurrikan"

Suella Braverman wirbt für einen härten Kurs gegen Migrantinnen und Migranten. Sie warnt vor einem "Hurrikan", der auf Großbritannien zukomme.

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Die britische Innenministerin Suella Braverman gilt als Hardlinerin.
Die britische Innenministerin Suella Braverman gilt als Hardlinerin.
REUTERS

Die britische Innenministerin Suella Braverman hat sich erneut mit drastischen Worten gegen Zuwanderung ausgesprochen. "Der Wind des Wandels, der meine Eltern im 20. Jahrhundert quer über den Globus getragen hat, war nur eine Böe im Vergleich zu dem Hurrikan, der auf uns zukommt", sagte Braverman am Dienstag beim Parteitreffen der regierenden Konservativen in Manchester. Bereits vor einem Jahr hatte die Hardlinerin, selbst ein Kind von Einwanderern, die Ankunft irregulärer Migranten eine "Invasion" genannt.

Braverman kritisierte zudem das Human Rights Act genannte Gesetz, das die Menschenrechte aus der Europäischen Menschenrechtskonvention in Großbritannien verankert. "Ich bin überrascht, dass sie diesen nicht den 'Criminal Rights Act' genannt haben", sagte Braverman – auf Deutsch: "Kriminellenrechtsgesetz". Sie betonte, das Land sei verstrickt in ein dichtes Netz internationaler Regeln, die für eine andere Zeit gemacht worden seien.

Konservative liegen hinter Labour-Partei

Die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak liegen derzeit in Umfragen deutlich hinter der oppositionellen Labour-Partei. Die Briten wählen voraussichtlich im nächsten Jahr ein neues Parlament. Braverman werden Ambitionen zugeschrieben, Sunak bei einer Wahlschlappe als Parteichef ablösen zu wollen. Nach Meinung von Beobachtern würden die Tories damit weiter nach rechts rücken.

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    Während Bravermans Rede wurde ein Mann nach kritischen Kommentaren von Sicherheitskräften aus dem Saal eskortiert. Medienberichten zufolge handelte es sich um Parteimitglied Andrew Boff. Der Nachrichtenagentur PA sagte das Mitglied des Londoner Stadtrats, Bravermans Rede lasse die Konservative Partei trans- und homosexuellenfeindlich wirken. Die Partei trete schon lange für LGBT+-Rechte ein, und die Innenministerin zerstöre diese Bilanz.