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Briten-Premier Johnson kapert "Tatsächlich Liebe"

Heute Redaktion
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Leider gut! Für die anstehende Wahl am Donnerstag kaperte Briten-Premier Boris Johnson einen der beliebtesten Weihnachtsfilme. Das Video ist ausgesprochen lustig.

"Tatsächlich Liebe" rührt jedes Jahr Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten, besonders jene Szene, wo "Mark" der Frau seines besten Freundes seine Liebe mit Papptafeln gesteht, ohne ein einziges Wort zu sagen.

Boris Johnson setzte sich jetzt selbst in Szene

Um bei der bevorstehenden Parlamentswahl am Donnerstag für sich und seine Konservativen zu werben, hat sich Premierminister Boris Johnson die besagte Szene zu seiner eigenen gemacht. Wie "Mark" steht Johnson mit Schildchen vor der Tür einer Wählerin und übermittelt ihr seine Botschaften. "Vote Conservative actually" fordert Johnson. "Ihre Stimme war noch nie so wichtig". "Der andere könnte gewinnen", steht auf einem anderen Plakat.

Johnson kann man mögen oder nicht – aber angesichts des Spots muss mann neidlos zugeben: Der Auftritt ist ziemlich gut gelungen! Mit dem Spot tritt Johnson auch Hugh Grant, einem der Hauptdarsteller, ordentlich auf den Schlips: Der Schauspieler ist nämlich einer der vehementesten Johnson-Kritiker und wirbt bei den Wahlen für die Liberalen Demokraten.

Großbritannien wählt am Donnerstag neues Parlament

Bereits am Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament. Premier Johnson hatte im Vorfeld angekündigt, den Brexit auf jeden Fall durchzuboxen. Laut aktuellen Umfragen liegen die Tories klar vorne. Aber: Die Briten haben ein Mehrheitswahlrecht. Heißt: Nur ein Kandidat, der in einem der 650 Wahlkreise die meisten Stimmen auf sich vereint, bekommt einen Sitz im Unterhaus. In vielen Wahlkreisen, vor allem in Mittel- und Nordengland, liefern sich Johnsons Tories und die Labour-Partei von Corbyn ein knappes Rennen.

Briten-Premier Johnson plant, sein Land am 31.1.2020 aus der EU zu führen. In einer elfmonatigen Übergangsphase soll dann ein Freihandelsabkommen mit Brüssel ausgehandelt werden, die Zeit dafür gilt als sehr sehr knapp. Eine bis Ende Juni 2020 geplante Verlängerungsoption der Übergangsfrist lehnt Johnson ab.