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Briten-Premier will Facebook für Randalierer sperren

Heute Redaktion
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Mit umstrittenen Maßnahmen will Großbritanniens Premier erneute Ausschreitungen verhindern: Wie er am Donnerstag im Parlament sagte, will er Randalierer von der Kommunikation in sozialen Netzwerken abschneiden. TV-Sender sollten Bilder herausgeben, auf denen Verdächtige zu sehen sind.

"Der freie Informationsfluss kann für Gutes genutzt werden - aber auch für Schlechtes", sagte Cameron am Donnerstag im Abgeordnetenhaus in London. Der Premier will gemeinsam mit "Polizei, Geheimdiensten und der Industrie" prüfen lassen, ob man Personen aus sozialen Netzwerken ausschließen könne, wenn diese "kriminelle Handlungen" planten.

+++ Polizei sucht Randalierer im Internet +++
Krawalle via BlackBerry organisiert

Hintergrund: Die Krawallmacher hatten sich über Twitter, Facebook, aber auch das BlackBerry Messenger System vernetzt. Auf Twitter und Facebook kursieren zudem Aufnahmen von den Unruhen, hochgeladen teilweise von den Randalierern selbst. "Sie sollten nachdenken über ihre Verantwortung und darüber, die Bilder herunterzunehmen", richtete Cameron den Köpfen hinter den beiden Social Media-Giganten aus.
Die von Cameron angeregten Maßnahmen haben in Großbritannien für massive Kritik gesorgt: Der Regierungschef attackiere das "fundamentale Recht" auf freie Meinungsäußerung, sagte Jim Killock von der Bürgerrechtsgruppe "Open Rights Group".
Kontroverse mit der BBC

Auch Camerons Vorstoß, nicht veröffentlichtes TV-Material der Sender BBC und Sky News der Polizei zu übergeben, sorgt für Empörung.
BBC-Nachrichtenchefin Fran Unsworth sagte, eine Herausgabe würde die redaktionelle Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechtlichen gefährden.