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Briten: Steuer auf zuckerhaltige Getränke

Heute Redaktion
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Großbritannien sagt der Fettleibigkeit jetzt den Kampf an und führt eine Steuer für zuckerhaltige Getränke ein. Fällig wird die Steuer nur für Produkte, denen Zucker zugesetzt wird, und nicht etwa für Fruchtsäfte.

Getränke, die mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten, werden besteuert. Für noch süßere Getränke ist ein höherer Steuersatz geplant. Für die Verbraucher bedeutet das keine Belastung, sondern nur für die Hersteller. Ob diese die Steuer an die Konsumenten weitergibt, ist unklar.

Der Regierung zufolge werden Verbraucher nicht belastet, weil es sich um eine reine Unternehmenssteuer handelt. Die Einnahmen sollen für Gesundheitsprogramme in Schulen verwendet werden. Mit der Einführung der Abgabe folgt Großbritannien Ländern wie Belgien, Frankreich, Ungarn oder Mexiko,


Kampf gegen Fettleibigkeit

Großbritannien hat weltweit einen der höchsten Anteile von fettleibigen Menschen. Die Regierung befürchtet, dass die Zahlen weiter steigen, so dass im Jahr 2050 über ein Drittel der Buben im Alter zwischen sechs und zehn Jahren und 20 Prozent der Mädchen betroffen sein könnten. Die Krankheit kostet das staatliche Gesundheitssystem NHS Schätzungen zufolge mehr als sieben Milliarden Euro pro Jahr. Wichtigste Zuckerquelle für Kinder sind dem Gesundheitsministerium zufolge Softdrinks.


Experten halten die neue Abgabe für unzureichend und fordern weitgehende Maßnahmen. Ein Vertreter der britischen Softdrink-Branche sprach dagegen von einer „Strafsteuer“, die Tausende Jobs gefährde und Übergewicht kaum beeinflusse.