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Britischer Ex-Guantanamo-Häftling sprengte sich im I...

Heute Redaktion
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Bild: AP

Der 50-jährige Brite Ronald Fiddler sprengte sich diese Woche bei einem Selbstmordanschlag in einer irakischen Militärbasis in die Luft. Als Abu-Zakariya al-Britani kämpfte er für die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Bis 2004 saß er im berüchtigten US-Terrorgefängnis in Guantanamo, dann kam er auf Drängen der britischen Regierung frei.

Der 50-jährige Brite Ronald Fiddler sprengte sich diese Woche bei einem Selbstmordanschlag in einer irakischen Militärbasis in die Luft. Als Abu-Zakariya al-Britani kämpfte er für die Terrormiliz . Bis 2004 saß er im berüchtigten US-Terrorgefängnis in Guantanamo, dann kam er auf Drängen der britischen Regierung frei.

Der in Manchester geborene Ronald Fiddler war Anfang der 1990er zum Islam konvertiert und wurde im Jahr 2002 von US-Truppen aus einem afghanischen Taliban-Gefängnis befreit. Diese hatten ihn für einen Spion gehalten. Die US-Behörden vermuteten hingegen, Fiddler habe sich den islamistischen Taliban anschließen wollen und sperrten ihn zwei Jahren lang zusammen mit anderen Terrorverdächtigen ins berüchtigte Militärgefängnis in Guantanamo.

Im Jahr 2004 kam Fiddler auf Betreiben der britischen Regierung frei, nachdem auch mehrere Medien sich für die Freilassung eingesetzt hatten. Im Jahr 2010 bekam er Schmerzensgeld in Höhe von einer Million Pfund - umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro - zugesprochen. Der Kommandant von Guantanamo hatte bereits 2002 seine Freilassung empfohlen, nachdem festgestellt wurde, dass Fiddler "keine Verbindungen zu Al-Qaida oder Taliban-Führern" habe.

Reiste 2014 nach Syrien

Zehn Jahre nach seiner Freilassung, im Jahr 2014, reiste er von Großbritannien nach Syrien und schloss sich dort der IS-Terrormiliz an. Diese Woche sprengte er sich mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug bei einer Militärbasis bei Mossul in die Luft. 

Seine Frau war ihm noch 2015 mit ihren Kindern nach Syrien gefolgt, um ihn zur Rückkehr zu bewegen, wie sie später sagte. Als ihr Flehen jedoch vergebens war, floh sie aus dem IS-Herrschaftsgebiet zurück nach Großbritannien.