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Broadway feiert Team 'Picard' und 'Magneto'

Heute Redaktion
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Der eine war Gandalf, der andere Captain Jean-Luc Picard, dann fanden sie als Rivalen in "X-Men" zueinander. Doch der Professor und Magneto können viel mehr - und wurden nun gemeinsam in "Warten auf Godot" bejubelt.

Der eine war Gandalf, der andere Captain Jean-Luc Picard, dann fanden sie als Rivalen in "X-Men" zueinander. Doch der Professor und Magneto können viel mehr - und wurden nun gemeinsam in "Warten auf Godot" bejubelt.

Bei der gemeinsamen Broadway-Premiere riss es die Zuschauer von den Sitzen. Die Hollywood-Stars Ian McKellen (74) und Patrick Stewart (73) wurden begeistert gefeiert. Die britischen Schauspielkollegen, die so eng befreunde sind, dass der eine den anderen traute, traten am Samstagabend (Ortszeit) in Samuel Becketts Klassiker "Warten auf Godot" auf. Diesmal brauchten die Schauspiel-Veteranen kein Riesen-Team. Diese Premiere machten sie ganz allein zum Erfolg.

Ohne einander haben sie es einfach nicht ausgehalten. "Untröstlich" sei er nach der letzten Aufführung eines gemeinsamen Theaterstücks mit seinem Kollegen Patrick Stewart 2009 in London gewesen, erklärte Ian McKellen jüngst dem US-Sender CBS. Sogar richtig geweint habe er. "Ich habe mich gefühlt, als könnte ich nie wieder so glücklich sein." Also suchten sich die britischen Schauspielkollegen rasch ein neues Theaterprojekt, das in diesem Jahr in Berkeley aufgeführt wurde. Und weil das immer noch nicht genug war, ziehen sie jetzt mit beiden Stücken - dem aus London und dem aus Berkeley - an den New Yorker Broadway.

Applaus und Jubel für beste Freunde

Mit Samuel Becketts 1953 erstmals aufgeführtem Klassiker "Warten auf Godot" ging es am Samstagabend (Ortszeit) los und das Publikum im ausverkauften Cort Theater feierte die Premiere der zwei Hollywood-Stars mit viel Applaus und Jubel. In der gleichen Besetzung - zwei weitere Schauspieler sind noch dabei - legen McKellen und Stewart ab Donnerstag das bereits in Berkeley gezeigte "Niemandsland" von Harold Pinter wieder auf. Bis Anfang März werden dann - äußerst ungewöhnlich für den Broadway - beide Stücke im selben Theater immer abwechselnd gezeigt.

McKellen: "Wir sind eigentlich derselbe Schauspieler"

 McKellen und Stewart haben einiges gemeinsam: Sie sind beide über 70 Jahre alt, gehören zu den bekanntesten britischen Schauspielern und haben den Ritterschlag der Queen erhalten. Außerdem haben sie beide je eine Rolle gespielt, aus der sie wohl fast jeder sofort wiedererkennt: McKellen war der weise Zauberer Gandalf in der "Herr der Ringe"-Trilogie, Stewart spielte Captain Jean-Luc Picard in der Science-Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise". Inzwischen stehen sie Seite an Seite für die Erfolgs-Actionreihe "X-Men" vor der Kamera. "Wir sind eigentlich derselbe Schauspieler", sagt McKellen. "Wir hatten dieselbe Karriere."

McKellen traute Patrick Stewart - und war Trauzeuge

Aber nicht nur das: Die "zwei Sirs" gelten auch noch als dickste Freunde - so eng, dass der 74-jährige McKellen bei der Hochzeit des 73-jährigen Stewart im September mit dessen Freundin Sunny Ozell nicht bloß Trauzeuge war, sondern das Paar offiziell traute. Per Kurznachrichtendienst Twitter verschicken die beiden Schauspieler ständig gemeinsame Bilder - wie sie mit einer Elmo-Puppe posieren oder den Blick vom Empire State Building genießen beispielsweise.

"Es gibt keine andere derart epische und bezaubernde Promi-Freundschaft wie die zwischen Stewart und McKellen", resümierte jüngst das Magazin "TimeOut". "Es ist die beste Freundschaft zwischen Männern aller Zeiten."

Zum Applaus gibt's ein Tänzchen fürs Publikum

In "Warten auf Godot", das von zwei Landstreichern handelt, die vergeblich auf einen Menschen namens Godot warten, zelebrieren die "zwei Sirs" diese Freundschaft - und das Publikum jubelte ihnen zu. Mit identischen Melonen-Hüten frotzeln, witzeln und diskutieren sich die beiden britischen Schauspielstars kurzweilig durch die rund dreistündige Aufführung. Zum Applaus legen sie sogar noch ein gemeinsames Tänzchen ein. "Die beiden sind einfach so süß zusammen", sagt eine Zuschauerin danach. "Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach, das merkt man sofort."

APA/red.